Nach einer turbulenten Woche für die globalen Märkte werden die Investoren die Eröffnung des chinesischen Aktienmarkts am Montag nach der einwöchigen Pause aufgrund des chinesischen Neujahrsfestes aufmerksam beobachten. Analysten zufolge werden Auswirkungen von europäischen, US-amerikanischen und asiatischen Märkten jedoch nicht spürbar sein.

Die hohe Volatilität an den globalen Märkten hatte bei den chinesischen Investoren für Unruhe gesorgt. Ihre Befürchtung ist, dass der A-Aktienmarkt weiter fallen und den 21-prozentigen Verlust dieses Jahres ausweiten könnte. In der vergangenen Woche war der Hongkonger Hang Seng Index um fünf Prozent und damit annähernd so tief wie im Juni 2012 gefallen, der japanische Nikkei stürzte um 11 Prozent auf den tiefsten Wert seit acht Jahren. Aus Sorge um das globale Wachstum verkauften Investoren in den USA und in Europa ihre Aktien und schwächten damit ihre Unternehmensgewinne und die europäischen Banken. Der Dow Jones-Index ging in der letzten Woche 1,43 Prozent zurück, der wichtigste britische Aktienindex FTSE 100 fiel um 2,4 Prozent und der deutsche DAX verlor 3,43 Prozent.

Obwohl es möglich wäre, dass der chinesische A-Aktienmarkt die externen Einflüsse zu spüren bekommt, werde der Druck der Märkte in Übersee China nicht in Mitleidenschaft ziehen, so Analysten. Xue Hexiang, Stratege bei Huatai Securities, beteuert, dass der A-Aktienmarkt in der Lage ist, negative Einflüsse aus dem Ausland zu verkraften und durch die inländische Wirtschaft wieder auf den richtigen Weg zu finden.

Am Montag wird China seine Wirtschaftszahlen für Januar veröffentlichen, die auch das Gleichgewicht zwischen Handels- und Einkommenssteigerung verdeutlichen werden. Investoren können so Einblicke in die chinesische Wirtschaft seit Anfang des Jahres 2016 gewinnen. Zhou Xiaochuan, Gouverneur der Zentralbank, verteidigte den Wert der chinesischen Währung und versicherte, um die Bedenken der Investoren über die Abwertung des Yuan und eine Kapitalflucht zu zerstreuen, dass es keinen Grund für eine weitere Abwertung gebe. Die chinesische Zentralbank werde nicht zulassen, dass „spekulative Kräfte die Marktstimmung dominieren“ und ein flexibles Wechselkurssystem als „Schutzschild“ gegen Spekulationen einsetzen, wie Zhou in einem Interview mit dem chinesischen Wirtschaftsmagazin Caixin sagte.

Wang Hanfeng, Stratege bei China International Capital, vertritt in seiner Forschungsarbeit den Standpunkt, dass Investoren nicht allzu pessimistisch sein sollten, da der A-Aktienmarkt bereits vor den Ferien deutlich zurückgegangen war und Investoren ihre Anteile zurückgefahren haben. „Der Wert des Renminbi, als größte Sorge der Märkte, hat sich während der Feiertage zudem stabilisiert und Zeichen der Stärkung gezeigt“, fügt Wang hinzu.

Analysten sind der Meinung, dass die Erwartungen der Investoren bezüglich detailierter Reformmaßnahmen im Vorfeld des Treffens der chinesischen, obersten Gesetzgebung im März entscheidend für den A-Aktienmarkt sein können. Weitere geldpolitische Lockerungen, die zum Ausgleich der Konjunkturabkühlung ebenfalls eine mögliche Kürzung des Mindestreservesatzes der Banken umfassen, könnten zudem als positive Faktoren für den Aktienmarkt gesehen werden, meinen Analysten.