×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Kultur und Gesellschaft

Gletscherverbot für Touristen

(German.people.cn)
Montag, 15. Februar 2016
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Um den Rückgang der Gletscher zu bremsen und die städtische Wasserversorgung sicherzustellen, hat das Autonome Gebiet Xinjiang nun ein verschärftes Gletscherverbot für Touristen ausgesprochen.

Im gesamten Nordwesten des Autonomen Gebiets Xinjiang der Volksrepublik China ist es Touristen strengstens untersagt, Gletscher zu betreten. Dies gaben die lokalen Behörden am Donnerstag vergangener Woche in der Hauptstadt Ürümqi bekannt.

„Der Gletschertourismus hat in den vergangenen Dutzend Jahren weniger als eine Milliarde Yuan (134,8 Millionen Euro) eingebracht, aber der Verlust an schwindenden Gletschern ist unberechenbar“, sagt Li Jidong von der örtlichen Tourismusverwaltung.

Gemäß der neuen Regelung ist es den Touristen lediglich gestattet, die Gletscher aus der Ferne zu bestaunen. Auf ihnen zu wandern, ist ausdrücklich verboten.

Statistiken zeigen, dass die Temperatur in der Region über die letzten 50 Jahre hinweg um 0,33 bis 0,39 Grad Celsius pro Jahrzehnt gestiegen ist. Das ist beinahe drei Mal so viel wie der globale Durchschnitt.

China zählt 46.377 Gletscher. 18.311 davon liegen im Autonomen Gebiet Xinjiang und stellen 46,8 Prozent der landesweiten Eisreserven.

Globale Erwärmung, Beweidung, Bergbau und Tourismus haben den Rückgang der Gletscher beschleunigt und in einigen Gebieten zu Wasserknappheit geführt.

Gletscherschmelzwasser macht ungefähr 25 bis 30 Prozent des Oberflächenabflusses von Xinjiang aus und das Abtauen der Gletscher könnte laut der Tianshan Mountains Glacier Observation Station – einer Gletscherbeobachtungsstation unter der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) – verheerende Auswirkungen auf die Region haben.

Mit rund 120 Kilometern Entfernung zur Hauptstadt Ürümqi ist der Gletscher No. 1 im Tianshan-Gebirge der weltweit am dichtesten bei einer Stadt gelegene Gletscher. Nach Jahren des Zurückweichens hat sich sein Schmelzwasser immer weiter verringert.

Kleinere Gletscher in geringen Höhenlagen reagieren sensibler auf Klimaänderungen, erklärt Chen Xi von der CAS. „Die Gletscher in den Tianshan-Bergen sind in den vergangenen drei Jahrzehnten um 15 bis 30 Prozent zurückgegangen und sie werden sich von heute ab in den kommenden 20 Jahren um 60 Prozent und in einem halben Jahrhundert um 80 bis 90 Prozent verringert haben“, so Chen.

Um die städtische Wasserversorgung zu schützen, hat Ürümqi bereits im Jahr 2006 versucht, die Touristen von den Gletschern zu verbannen, doch ist es diesen immer wieder gelungen, sich ihre Wege dorthin zu bahnen.

Das Gebiet wird von etwas mehr als einem Dutzend Familien bewohnt. Um Geld zu verdienen, bringen manche Viehhirten Touristen auf ihren Motorrädern zu den Gletschern.

Jüngst fanden Reporter der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua in besagtem Gebiet vielerorts verstreuten Plastikmüll – ein Hinweis auf den Besuch von Touristen.

In einer 948 Quadratkilometer großen Schutzzone wurden alle Formen des Bergbaus eingestellt. Die Anzahl der Fahrzeuge auf den nationalen Autobahnen in der Nähe dieser Zone wurde begrenzt und das Graben nach wilden Kräutern untersagt.

Xinjiang hat andere Gegenden und Länder entlang des Tianshan-Gebirges dazu aufgerufen, den Gletschertourismus ebenfalls zu unterbinden.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.