Mangelnde Sicherheit ist die Haupttodesursache bei unter 14-Jährigen in China. Vor diesem Hintergrund erwägt die Shanghaier Erziehungsbehörde nun, ein obligatorisches Sicherheitstraining in den Lehrplan an Grund- und Mittelschulen aufzunehmen.
Gesetzgeber und politische Berater in Shanghai sind der Meinung, dass Kinder im Alter zwischen 6 und 18 ein Sicherheitstraining erhalten sollten, von dem sie ein Leben lang profitieren können.
„Wir müssen sicherstellen, dass sich Kinder mit dem erworbenen Wissen und den erlernten Fähigkeiten selbst schützen können, wenn es zu Katastrophen kommt“, so Jing Ying, eine lokale politische Beraterin, auf der derzeit stattfindenden Jahrestagung des städtischen Gesetzgebungs- und Beratungsorgans, die am Samstag eröffnet wurde.
Gemäß einem Bericht von People’s Daily forderten in den vergangenen Jahren Tragödien wie Verkehrsunfälle, Sicherheitsvorfälle, Lebensmittelvergiftungen und Ertrinken jährlich das Leben von rund 16.000 Kindern.
Die Medien hatten von mindestens fünf Massenpaniken in Grundschulen berichtet, die 12 Tote und über 140 Verletzte zur Folge hatten.
Das China Youth and Children Research Center (CYCRC) vermeldete in einem Bericht, dass ein Mangel an Sicherheit in China die Haupttodesursache bei Kindern unter 14 Jahren ist.
„80 Prozent der Unfälle hätten mit dem richtigen Wissen verhindert werden können“, so der Bericht.
Jing schlug daher vor, dass Schüler verschiedener Altersstufen ein regelmäßiges Pflicht-Sicherheitstraining in den Bereichen Rettung, Erste Hilfe, Brandschutz und Verkehrssicherheit erhalten sollten.
„Eine Gruppe von Experten außerhalb der Schule, darunter Fachleute aus den Bereichen Katastrophenschutz und Soforthilfe, Polizei, Sport, Gesundheit, Umweltschutz und Feuerwehr, sowie Rettungspflegepersonal, Rettungsschwimmer, Elektriker und Aufzugmechaniker werden als mögliche Dozenten vorgeschlagen", sagt Jing, die auch als stellvertretende Beraterin des Shanghai Municipal Foreign Affairs Office fungiert.
Ihrer Meinung nach sollten im Rahmen der Sicherheitserziehung auch praktische Übungen und Besichtigungen vor Ort stattfinden, damit sichergestellt wird, dass das Sicherheitstraining sowohl praktisch, als auch anwendbar ist.
Guo Xiong, ein Abgeordneter des Shanghaier Volkskongresses und Leiter der Shanghai Yan’an High School, spricht davon, wie wichtig es ist, den Kindern ein intensives und
fortlaufendes Sicherheitstraining zuteilwerden zu lassen, damit sie diesbezüglich automatisierte Verhaltensweisen entwickeln können.
Guo betont, dass die städtische Erziehungsbehörde großen Wert auf Sicherheitserziehung legt und alle Grund- und Mittelschulen dazu verpflichtet, die Sicherheit inner- und außerhalb der Schule zum Thema zu machen.
Alle Studenten der Yan’an Internatsschule nehmen Guo zufolge einmal pro Woche an einem speziellen Evakuierungstraining teil.
„Es wäre gut, wenn ein solches Training als fester Kurs in den wöchentlichen Lehrplan integriert werden könnte. In Japan haben die Schüler Lehrbücher zum Thema Sicherheitserziehung“, so Guo.