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Geschlechterungleichgewicht gibt „Ehe-Rätsel“ auf

(German.people.cn)
Donnerstag, 21. Januar 2016
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In China gibt es 33,66 Millionen mehr Männer als Frauen. Wie diese in der Lage sein sollen, eine Ehefrau zu finden, gibt nicht nur ihnen Grund zur Besorgnis. Auch für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes stellt die ungleiche Geschlechterverteilung eine Gefahr dar.

Zahlenmäßig übertreffen die Männer auf dem chinesischen Festland die Frauen um 33,66 Millionen. Und das in einem Land, das Ende des Jahres 2015 eine Bevölkerungsdichte von 1,37 Milliarden Menschen aufwies. Laut der Online-Nachrichtenseite chinanews.com führt dieses Ungleichgewicht zu einer großen Besorgnis unter den „übrig gebliebenen Männern“. Sie wissen nicht, woher sie eine Ehefrau nehmen sollen.

Gemäß den Statistiken, die das Nationale Statistikbüro der Volksrepublik am Dienstag veröffentlichte, beläuft sich die Anzahl der Männer auf dem chinesischen Festland auf 701,14 Millionen, wohingegen die der Frauen Ende 2015 bei 670,48 Millionen lag.

Um die Bevölkerung auszubalancieren, hat China seine über drei Jahrzehnte betriebene Familienplanungspolitik weiter gelockert. Sie erlaubt seit Beginn 2016 allen Paaren, ein zweites Kind zur Welt zu bringen.

Wie auch in anderen asiatischen Kulturen werden in China männliche Nachfahren bevorzugt. In altmodischen und konservativen Clans in ländlichen Gebieten gelten alleine männliche Nachkommen als Fortführung der Ahnenlinie.

Die seit den 1980er Jahren durchgeführte Ein-Kind-Politik hat die Geschlechterverteilung bei der Geburt zu einem gewissen Grad verschoben.

Einige Familien bevorzugen die Geburt eines Sohnes, wenn sie nur ein Kind haben können, erklärt Chen Jian, Vizepräsident der China Society of Economic Reform und fügt hinzu, dass sich das Geschlechterungleichgewicht im Rahmen der eingeführten Zwei-Kind-Politik verringern werde.

Sollte das Ungleichgewicht weiterhin bestehen, wird es Chen zufolge die Populationsökologie und die nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung bedrohen.

„Die auffälligste Auswirkung ist ein zahlenmäßiges Ungleichgewicht auf dem Heiratsmarkt. Die übrig gebliebenen Männer werden sich schwerer tun, eine Frau zu finden.“

Das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern wird auch zu einem Ungleichgewicht in der Geschlechterverteilung am Arbeitsplatz führen. „Ein zusätzliches Plus an männlichen Arbeitskräften wird die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt verschärfen und es für Frauen schwieriger machen, eine Arbeitsstelle zu finden“, betont Li Jianxin, Soziologieprofessor an der Peking-Universität.

Selbst die Finanzbranche könnte dies zu spüren bekommen. „Die übrig gebliebenen Männer werden die Geschäfte in den Bereichen Kreditkarten, Kredit, Versicherung sowie das Kreditsystem nach unten ziehen“, meint Yi Fuxian, Forscher für Bevölkerungspolitik an der University of Wisconsin.

Eine ausgeglichene Geschlechterverteilung hingegen würde die chinesische Wirtschaft ankurbeln.

Laut dem stellvertretenden Leiter der Nationalen Gesundheits- und Familienplanungskommission, Wang Peian, wird die Einführung der Zwei-Kind-Politik die Anzahl der Neugeborenen enorm erhöhen.

Wenn sie das erwerbsfähige Alter erreichen, wird der Abhängigkeitsquotient sinken und die potentielle ökonomische Wachstumsrate um rund 0,5 Prozent nach oben gehen. Es wird erwartet, dass im Jahr 2050 rund 30 Millionen Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten werden, meint Wang. 

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