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Nach Wahlniederlage: Kuomintang überprüft sich selbst

(German.china.org.cn)
Dienstag, 19. Januar 2016
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Nach dem Führungsverlust am vergangenen Samstag und dem daraus resultierenden Rücktritt des Kuomintang (KMT)-Vorstands Eric Chu, berief die taiwanesische Partei am Montag eine Sondersitzung für die Vorsitzende Huang Min-hui ein und versprach Überprüfung und interne Reformen.

Huang, die ehemalige Vize-Vorsitzende der Partei, wird bis zur Wahl eines neuen Parteivorsitzenden die Parteiangelegenheiten weiter klären, wie die Zeitung Ta Kung Pao am Montag berichtete. Eric Chu soll bei der Sitzung gesagt haben, dass die KMT nur durch eine ausführliche Selbstprüfung und Reformen Wähler zurückgewinnen werden könne. Er soll seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht haben, dass die künftige KMT-Führung die Reform in die Hand nehmen werde und die Parteigenossen in gemeinsamer Sache für eine bessere Zukunft der Inselprovinz, der Partei und der Menschen kämpfen werden.

Chu und der Vorsitzende der People First Party (PFP) James Soong wurden in drei Wahlrunden geschlagen. Die Kandidatin der „Demokratischen Fortschrittspartei“ (DPP) Tsai Ing-wen gewann die Wahl mit 56,1 Prozent der Wählerstimmen und wird im Mai ihr Amt antreten. Bei den Parlamentswahlen, die ebenfalls am Samstag stattgefunden hatten, holte sich die DPP 68 von 113 Sitzen, 35 wurden der KMT zugeteilt und 5 gingen an die New Power Party. Die PFP verbuchte drei Sitze, einen die Non-Partisan Solidarity Union und ein letzter ging an einen unabhängigen Kandidaten.

Kurz nachdem Tsai den Wahlsieg für sich beanspruchte und zur ersten Leiterin der Insel wurde, räumte Chu Fehler ein. Bei einer Ansprache im KMT-Hauptquartier in Taipeh sagte er, dass der Verlust der Führung und der Parlamentsmehrheit ein unvergleichlicher Schlag für die Partei gewesen sei. „Zu diesem Zeitpunkt sollten wir uns fragen, was müssen wir in Zukunft tun? Wir müssen Talente an der Basis aufspüren, und unsere künftige Elite und Führungsspitze durch Wahlen in die Regierung und Gesetzgebung holen. Das ist der einzige Weg.“

Ehemaliger Sprecher der KMT Yang Wei-chung, der am Samstag noch vor der Veröffentlichung der Wahlergebnisse zurückgetreten war, rief am Montag über Facebook dazu auf, die Barrieren für die Wahl des Parteivorstands zu senken, um mehr und jüngere Leute für den Wettbewerb zu gewinnen.

Li Mi, Taiwan-Forscher und stellvertretender Direktor des Shanghai Institute for Public Relation Studies, sieht die Ursachen für die Niederlage der KMT in der wirtschaftlichen Talfahrt und der mangelhaften Behandlung dieser durch die Regierung, in den Machtspielen und internen Machtkämpfen in der Partei und in dem Versagen, junge Leute für die Partei zu gewinnen. „Mehr als 7,2 Millionen Menschen in Taiwan sind zwischen 20 und 70 Jahre alt. Die Gruppe ist groß genug, um die politische Landkarte zu verändern“, sagt er. „Das größte Problem der KMT war, dass sie diese Situation nicht erkannt hat.“

Zhu Songling, Direktor des Institute of Cross-Straits Relations an der Beijing Union University, sagt, das Wahlergebnis geht auf das Versagen der KMT, nicht auf eines der sino-taiwanesischen Beziehungen, zurück. Aber der Wechsel wird Auswirkungen auf die beidseitigen Beziehungen haben.“

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