2015 hat die mobile Zahlungsbranche in China eine beispiellose Entwicklung erlebt. Statistiken der chinesischen Volksbank zufolge ist das Volumen von mobilen Zahlungen in den ersten drei Quartalen 2015 um knapp 45 Prozent auf 84,8 Billionen Yuan RMB gestiegen. Bis Ende Oktober betrug die Zahl der 4G-Handynutzer 328 Millionen.

Das enorme Potential in diesem Bereich hat auch zu Reformen der Fabrikationsindustrie, traditionellen Finanzbranche und Betreiber geführt. Dai Xiaohui vom chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie hat auf Chancen und Herausforderungen hingewiesen:

„Die breit aufgestellte Branche verbindet die Kunden mit den Geschäften. Die Branchenkette ist auch sehr kompliziert, zahlreiche Leute sind darin involviert. Sie haben auf der einen Seite bereits ein gutes Angebot für Endkunden, suchen aber nach neuen Durchbrüchen."

Seit es das mobile Internet gibt, haben Bezahl-Drittanbieter wie Alipay den Offline-Zahlungsmarkt überholt und ihr Geschäft im ganzen Land drastisch ausgebaut. Mitte 2015 hat UnionPay gemeinsam mit Apple Pay und Samsung Pay den gemeinsamen „Cloud Quick Pass" ins Leben gerufen.

Anbieter überschlagen sich mit neuen Technologien: Online-Zahlung, Zahlung via Kurznachricht, Fingerabdruck oder Gesichtsidentifizierung. Kunden haben viele Alternativen. Eine große Frage ist und bleibt die Sicherheit dieser Bezahlvorgänge. Yang Tao von der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften meinte, dass die Risikoaufsicht politisch verstärkt werden sollte und betont eine Integration innerhalb der Branche:

„Eine große Herausforderung ist natürlich die Sicherheit, sowohl im Kapitalbereich als auch beim Datenschutz, in allen Ländern. Zudem braucht diese Branche weitere Koordination. Außerdem fehlen technologische und politische Normen. Mit einer Vervollständigung dieser Normen könnten alle Betreiber vom gleichen Ausgangspunkt sich effektiv dem Marktwettbewerb stellen."