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Afrika – das neue Reiseziel Chinas

(CRI)
Mittwoch, 30. Dezember 2015
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„Ich habe acht Länder in Afrika bereist."

Afrika lag der reisenden Peng Rui schon immer am Herzen. Sie hat dort fast drei Jahre lang gelebt und gearbeitet, so dass Peng ausreichend Möglichkeiten hatte, den Kontinent besser kennen zu lernen.

„Ich bin begeistert von Klima und Landschaften. Die Menschen sind sehr freundlich und der weiße Strand entlang der Küste des Indischen Ozeans hat mich schon immer angezogen. Für mich ist Afrika ein Kontinent voller Schönheit."

Die afrikanische Safari war schon immer ein faszinierendes Ziel für Weltreisende, so auch für chinesische Reisende. Der ehemalige Chefreporter der chinesischen Tageszeitung „China Daily" Leo Li erläutert, dass der Trend zu Afrikareisen weiter zunimmt:

„Ich habe in Afrika für eine lange Zeit gelebt und gearbeitet. Dabei habe ich eine deutliche Tourismusveränderung unter chinesischen Reisenden festgestellt. Heute reist man in den Norden und den Osten, natürlich auch in den südlichen Teil von Afrika. An erster Stelle stehen jedoch weiterhin die traditionellen, berühmten Touristenziele."

Laut einem Reisebericht von Skift steigt Chinas Auslandstourismus Jahr für Jahr weiter an. Leider macht Afrika bisher nur drei Prozent des chinesischen Tourismus aus. Um diese Zahl zu erhöhen, müssten passende Kommunikationskanäle zur Informationsverbreitung verwendet werden, betont Leo Li.

„ Das größte Hindernis ist der Informationsfluss. Viele Informationen über Afrika kommen erst über drei Ecken nach China, etwa mittels westlicher Medien. Solche Nachrichten sind fast immer negativ geprägt, was dem Image Afrikas als Reiseland schadet. Viele chinesische Touristen haben Sicherheitsbedenken und entscheiden sich daher gegen eine Afrikareise."

Nach Michael Johns, Mitbegründer einer Kommunikationsfirma für Tourismusberatung, sollten die Regierungen der afrikanischen Staaten sich stärker darum bemühen, den chinesischen Touristen positive Informationen vorzulegen. So könne der umfassende Ressourcenmarkt aus China genutzt werden.

„Das einzige Land in ganz Afrika, das wirklich Gelder in die Förderung des Tourismus aus China einsetzt, ist Südafrika. Das Land hat ein großes Budget, professionelles Personal und arbeitet Pläne aus, um die Sache voranzutreiben. Kenia hingegen setzt ausschließlich auf Kenia Airways und die chinesischen Reiseveranstalter, die für sie arbeiten. Hier gibt es keine Werbetafeln, keine Anzeigen von Sponsoren und es fehlt an Inspektionsreisen durch chinesische Medien. Das gibt es schlicht nicht. Viele Länder sagen, sie hätten sich bemüht, doch reicht das bei Weitem nicht aus."

Angesichts dieses Informationsmangels rät Peng Rui den chinesischen Reisenden, sich nicht allein auf die westlichen Medien zu verlassen.

„Ich möchte sagen, bitte betreten Sie persönlich Afrika, denn es gibt einen Unterschied zwischen den erzählten und erlebten Begebenheiten. Genau wie die beiden Seiten der Münze hat Afrika ebenfalls beide Seiten. Man muss sich selbst ein Bild machen."

Dennoch ist der chinesische Tourismus in Afrika im Wachstum begriffen und zudem ein äußerst attraktiver Markt, der noch weiter erschlossen werden kann. Was kann zur weiteren Steigerung der Tourismusindustrie getan werden? Robert Li, Professor aus dem Institut für Tourismus-Management an der Temple Universität in Philadelphia, erläutert:

„Das erste, was beachtet werden muss, ist eine gezielte Marketing-Strategie. Auch die afrikanischen Zielregionen müssen klare Konzepte haben und eine effektive Marketingstrategie ausarbeiten, um mit den chinesischen Touristen zu kommunizieren."

Obwohl die traditionellen Märkte für chinesische Reisende immer noch in Europa, Australien und Nordamerika liegen, weist der afrikanische Markt für die Zukunft ein vielversprechendes Potenzial auf.

Verfasst von: Liu Xinyue 

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