Mütter spielen die Hauptrolle in der häuslichen Erziehung in China, Väter sind in über der Hälfte der Familien weniger an der Aufzucht ihrer Kinder beteiligt. Dies geht aus einer Studie des chinesischen Frauenverbands hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Wie die Leiterin der Abteilung für Kinder- und Jugendarbeit des Frauenverbands, Chen Xiaoxia, erklärte, seien bei der Umfrage Eltern von Grund- und Mittelschülern aus 93 Städten und Kreisen Chinas befragt worden. Über 90 Prozent der Eltern stimmen demzufolge dem Gesetz über Schutz von Minderjährigen innerhalb der Familie zu. Über 90 Prozent der Eltern sind außerdem überzeugt, dass in ihrer Familie ein gutes Klima herrscht.

Doch das Ergebnis zeigte auch Probleme auf. Die meisten Eltern haben Bedenken über die Bildung ihrer Kinder. 64,1 Prozent der Eltern sorgen sich beispielsweise um die Sicherheit ihrer Sprösslinge. Etwa 50,4 Prozent der Eltern machen sich Gedanken über die Schulnoten ihres Nachwuchses. Ein weiteres markantes Problem ist die fehlende Stellung der Väter in der Kindeserziehung. In über der Hälfte der Familien spielen die Mütter die Hauptrolle.

Die Forscher stellten außerdem fest, dass chinesische Eltern dem schulischen Aspekt zu viel Aufmerksamkeit schenken. Über 70 Prozent der Eltern helfen ihren Kindern bei den Hausaufgaben. Sport und Hausarbeit spielen hingegen eine untergeordnete Rolle.

Die Verbreitung des Internets ist der Studie zufolge eine weitere Herausforderung für die Kindeserziehung. 66,8 Prozent der Eltern gaben zu, dass ihre Kinder oft im Internet surfen. 95,6 Prozent der Eltern beschränken dabei die Zeit und den Inhalt.

Angesichts der durch die Studie aufgezeigten Probleme in der häuslichen Erziehung schlägt der Frauenverband vor, so bald wie möglich das Erziehungsgesetz zu überarbeiten. Zudem solle eine effektive Plattform für Eltern aufgebaut werden, auf der sie sich selbst über Erziehung weiterbilden könnten.