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Shenzhen Chinas „Energiestadt“ des Jahres

(German.people.cn)
Freitag, 18. Dezember 2015
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Die Boommetropole Shenzhen gegenüber Hongkong ist in diesem Jahr die Stadt in China mit der höchsten Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie. Beijing und Shanghai haben es nicht in die Top 10 geschafft.

Shenzhen, Taizhou und Fuzhou haben in Bezug auf die Energieeffizienz und die ökologische Nachhaltigkeit in den vergangenen zwei Jahren die größten Fortschritte erzielt. Beijing hingegen hat an Boden verloren. So lautet das Fazit einer Studie über die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und Umwelt in 100 chinesischen Großstädten in diesem Jahr.

Der Index, der zur Bestimmung des Rankings diente, wurde gemeinsam von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und dem international tätigen Beratungsunternehmen Accenture Plc ausgearbeitet. Als Indikatoren herangezogen wurden der Wasser- und Energieverbrauch pro BIP-Einheit, die Recycling-Rate beim Industrieabfall, der Sulfid-Ausstoß, die Pro-Kopf-Kohlendioxidemission sowie die Konzentration der Feinstaubpartikel in der Luft.

Am besten schnitt in diesem Jahr Shenzhen ab. Auf den Rängen zwei und drei folgen Taizhou (Provinz Zhejiang) und Xiamen (Provinz Fujian). Beijing büßte gegenüber dem letzten Ranking im Jahr 2013 vier Plätze ein und rangiert nur noch an 19. Stelle. Trotz einer leichten Verbesserung vom 22. auf den 18. Platz weist auch Chinas zweite internationale Metropole Shanghai in punkto Energieeffizienz noch großen Nachholbedarf auf. Chinas Hauptstadt fiel vor allem wegen der schlechten Luftqualität zurück.

Wie die Studie weiter zeigt, haben mit Chengdu-Chongqing und Beijing-Tianjin-Hebei gleich zwei der wichtigsten Ballungsräume des Landes in den vergangenen zwei Jahren eine Verschlechterung ihrer Umwelt gesehen.

Besonders komplex gestaltet sich die Situation im Großraum Beijing-Tianjin. Es genüge nicht, die Schwerindustrie aus den beiden Metropolen in die umliegende Provinz Hebei auszulagern, sagt Shi Minjun von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Beijing und Tianjin müssten dem rückständigeren Hebei auch bei der Modernisierung seiner Produktionskapazität helfen. Als konkretes Beispiel nennt Shi die Einführung neuer Technologien zur Erhöhung der Energieeffizienz sowie der Reduzierung des Schadstoffausstoßes.

Die Verfasser der Studie fordern auch, dass zur Emissionsreduzierung vermehrt auf moderne Informationstechnologien zurückgegriffen wird. Es wird geschätzt, dass der globale Kohlendioxidausstoß durch den Einsatz von digitalen Technologien bis 2030 jährlich um 12,1 Milliarden Tonnen verringert werden könnte.

Li Guanghai, der bei Accenture für die Region Greater China verantwortlich ist, warnt davor, bei der Energiegewinnung Kohle einfach durch umweltfreundlicheres Gas zu ersetzen, um den Kohlendioxidausstoß in den Griff zu kriegen. Viele Industriebetriebe mit geringen Gewinnmargen seien auf billige Kohle angewiesen, um keine Verluste einzufahren. Der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit liegt nach Ansicht von Li in den neuen Technologien. Diese müssten günstiger verfügbar gemacht werden.

„Der Technologiebereich entwickelt sich wirklich rasant. Das Tolle an Technologie ist, dass sie hilft, die Grenzen zwischen den einzelnen Industrien abzubauen“, erklärt Li. „Uber beispielsweise verändert die Rolle der Verbraucher, Taxifahrer und Regulierungsbehörden. Gleichzeitig macht Uber den Besitz eines eigenen Fahrzeugs weniger notwendig.“

Viele internationale Kunden von Accenture würden Technologien bereits ganz gezielt zur Energieeinsparung einsetzen, so Li weiter. Der französische Reifenhersteller Michelin etwa habe auf seinen Reifen Sensoren installiert, um den Benzinverbrauch von Lastwagen in Echtzeit überwachen zu können. Mit den Daten könne der Chauffeur sein Fahrverhalten optimieren und so Treibstoff sparen.

Auch chinesische Großunternehmen würden den Einsatz von modernen Technologien prüfen, um eine bessere Energieausnutzung zu erreichen. „Intelligente“ und umweltfreundliche Systeme kämen bereits in Kraftwerken oder Minen zum Einsatz, sagt Li.

Abschließend noch die Top 10 der Rangliste der 100 chinesischen Städte mit der höchsten Energieeffizienz und ökologischen Nachhaltigkeit in diesem Jahr (in Klammern ist ihre Platzierung im letzten Ranking vor zwei Jahren angegeben):

1. Shenzhen, Provinz Guangdong (10)

2. Taizhou, Provinz Zhejiang (20)

3. Xiamen, Provinz Fujian (8)

4. Zhanjiang, Provinz Guangdong

5. Weihai, Provinz Shandong (1)

6. Qingdao, Provinz Shandong (9)

7. Haikou, Provinz Hainan

8. Fuzhou, Provinz Fujian (35)

9. Nantong, Provinz Jiangsu (7)

10. Yangzhou, Provinz Jiangsu (2)

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