Anfang November hat China seinen Willen zum Beitritt in die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) geäußert. Am Montag hat die EBWE die Aufnahme der Volksrepublik nun offiziell bestätigt. Beide Seiten sprechen von einer Win-win-Situation.
Wie die chinesische Zentralbank am Dienstag berichtete, hat das Direktorium der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) den Beitritt Chinas schon genehmigt. Sobald der rechtliche Prozess abgeschlossen ist, wird China offiziell ein Mitglied der Bank sein.
Die EBWE wurde 1991 gegründet, um den Aufbau der Marktwirtschaft in Mittel- und Osteuropa zu unterstützen. Vor Chinas Beitritt zählte die Bank insgesamt 66 Mitglieder: 64 Länder aus verschiedenen Kontinenten sowie zwei Organisationen (die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank).
Die EBWE wird keine Dienstleistungen in China anbieten, aber Unternehmen und Finanzinstitute können mit chinesischen Kapital in den EBWE-Mitgliedstaaten tätig werden und Finanzierungszusammenarbeiten starten.
Die chinesische Zentralbank ist davon überzeugt, dass Chinas Beitritt zur EBWE die Verbindung zwischen der chinesischen Entwicklungsinitiative „One Belt, One Road“ und dem „Investitionsplan der Europäischen Kommission für Europa“ fördern wird. Chinas Beitritt biete zudem großen Raum für Investitionen und Kooperationen verschiedenster Art zwischen China und der EBWE in Mittel- und Osteuropa, im östlichen und südlichen Mittelmeerraum sowie in Zentralasien.
Die EBWE wird nach Aussage ihres Präsidenten Suma Chakrabarti nach Chinas Beitritt auch mit der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) kooperieren. Im Jahr 2014 unterstützte die Bank 377 Projekte in 30 Entwicklungsländern mit 8,9 Milliarden Euro.
Das chinesische Außenministerium hatte schon am 6. November bekanntgegeben, dass China die Partnerschaft mit der EBWE weiter vertiefen wolle, um die Konnektivität zwischen der „One Belt, One Road“-Initiative und dem „Investitionsplan der Europäischen Kommission für Europa“ zu fördern. Schon damals hatte China seinen Willen zum Beitritt in die Bank klar geäußert.