Rauchen und Smog sind die Hauptursachen für den rasanten Anstieg an Lungenkrebserkrankungen in China. Bis zum Jahr 2020 soll die Rate neuen Schätzungen zufolge bei jährlich über 800.000 Erkrankten liegen.
Einer aktuellen Prognose zufolge, wird sich die Zahl der Lungenkrebs-Patienten in China bis 2020 voraussichtlich jährlich auf über 800.000 belaufen, mit 700.000 daraus resultierenden Todesfällen pro Jahr.
Vor dem Hintergrund einer zunehmend alternden Bevölkerung, starker Luftverschmutzung und weitverbreitetem Rauchen ist Lungenkrebs seit dem Jahr 2000 zu einem wachsenden Problem in der Volksrepublik geworden.
„Der starke Anstieg der Krankheit wird mit Sicherheit noch mindestens 20 Jahre andauern“, warnt Zhi Xiuyi, der Leiter des Krebszentrums der Capital Medical University in Beijing.
Zhong Nanshan ist Atemwegsexperte und Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften. Er ist der Meinung, dass die Feinstaubbelastung des Faktors PM2,5 das Rauchen als Hauptursache für Lungenkrebs ablösen wird.
Aktuell ist Lungenkrebs die tödlichste aller Krebsformen. Sie fordert in China jedes Jahr an die 600.000 Todesopfer. Im Jahr 2015 sind rund 700.000 Chinesen an Lungenkrebs erkrankt.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist das Reich der Mitte die weltweit höchste Lungenkrebs-Prävalenz und –Todesrate auf. In den meisten westlichen Ländern nehmen diese hingegen ab.
Als Reaktion darauf hat die chinesische Regierung Gesundheitsinitiativen gestartet, die beispielsweise das Rauchen beschränken. Aber die neuen Herausforderungen durch den Smog müssen laut Zhi ebenfalls angegangen werden.
Der stellvertretende Leiter des Krebskrankenhauses der Chinesischen Akademie der Medizinwissenschaften, Shi Yuankai, sagt, dass es ein großes Gesundheitsrisiko darstellt, wenn man bestimmten Partikeln – besonders dem Feinstaub des Faktors PM2,5 – kontinuierlich ausgesetzt ist.
Die Partikel dringen direkt in die Lungenbläschen ein und können nicht abgehustet werden. Doch wie genau der Feinstaub die Lunge schädigt, sei noch unklar. Shi fordert die entsprechenden Regierungsabteilungen daher dazu auf, mehr Forschungen auf diesem Gebiet durchzuführen, damit gezielte Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
Laut Angabe der Nationalen Gesundheits- und Familienplanungskommission ist ein landesweites Netzwerk zur Überwachung der Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die menschliche Gesundheit im Aufbau.
In 16 Provinzen, in denen oft Smog herrscht, werden mehr als 40 Überwachungsstationen eingerichtet, die die Forschungen im Hinblick auf die Luftverschmutzung in verschiedenen Regionen unterstützen sollen.