×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Kultur und Gesellschaft

Sichuan rekrutiert 100 Ersatzmütter

(German.people.cn)
Montag, 30. November 2015
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

In der südwestchinesischen Provinz Sichuan wird ein Pilotprojekt gestartet, das den Einsatz von sogenannten „Ersatzmüttern“ als Vormund für Kinder plant, die von ihren Eltern auf der Suche nach Arbeit alleine in der Heimat zurückgelassen werden mussten.

Die nichtstaatliche Organisation China Foundation for Poverty Alleviation (CFPA) hat in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ein Projekt gestartet, das die Einstellung und Ausbildung von 100 lokalen Frauen als „Ersatzmütter“ für Kinder vorsieht, deren Eltern auf der Suche nach Arbeit in die Städte abgewandert sind.

Im Rahmen eines Dreijahresprogrammes sollen jeweils eine Frau pro Dorf und insgesamt 100 Dorfbewohnerinnen aus ganz Sichuan ausgewählt werden, die sich um die zurückgelassenen Kinder vor Ort kümmern.

Gestartet wurde das Programm Ende Oktober und wenn es erfolgreich umgesetzt wird, kann es bis zu 35.000 Kinder betreuen.

„Es ist ein Modell, um das Problem der zurückgelassenen Kinder zu lösen“, erklärt Liu Wenkui, Generalsekretär der Stiftung. „Das Programm zielt darauf ab, dem Fehlen von Vormunden beizukommen.“

„Wenn die Eltern gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und ihre Kinder nicht mitnehmen können, suchen wir eine vorübergehende Lösung“, fügt er hinzu.

Die „Ersatzmütter“ sollen elterliche Pflichten übernehmen, wie beispielsweise herausfinden, was die Kinder brauchen und ihnen bei Problemlösungen behilflich zu sein.

Jede Ersatzmutter wird etwa 300 bis 500 Kinder betreuen und sich dabei auf die 50 bis 70 Schützlinge konzentrieren, die ihre Hilfe am dringendsten benötigen, erklärt Projektmanager Wen Huifang.

In jedem Dorf soll ein „Kinderheim“ errichtet werden, das das Büro der Ersatzmutter ist und den Kindern als Anlaufstelle und Ort für gemeinsame Aktivitäten dienen soll.

Darüber hinaus sollen in jedem Kreis Büros errichtet werden, die die Informationen der Ersatzmütter sammeln und diese dabei unterstützen, Probleme zu lösen, die Regierungsabteilungen involvieren.

Unterstützt werden die Frauen zusätzlich von lokalen Beamten sowie einem Expertenteam.

Als Ersatzmütter in Frage kommen Frauen im Alter zwischen 19 und 55 Jahren, die keinen Eintrag im Strafregister haben und bereit sind, sich Vollzeit um die Kinder zu kümmern. Auch sollten sie aus der Gegend stammen, damit sie des jeweiligen Dialektes mächtig und mit der regionalen Kultur vertraut sind.

Im August wurde ein zurückgelassenes Geschwisterpaar in seinem Zuhause in Bijie in der Provinz Guizhou ermordet. Untersuchungen ergaben, dass das Mädchen zuvor sexuell missbraucht worden war.

„Die Tragödien von zurückgelassenen Kindern füllen für ein paar Tage die Titelseiten der Zeitungen, doch dann wenden sich die Menschen wieder anderen Themen zu. Damit das Problem wirklich behoben werden kann, muss ein Modell gefunden werden, das solche Tragödien verhindert“, so Liu.

Das Programm in Sichuan ist ein Pilotprojekt. Wenn es erfolgreich ist, will Liu es landesweit promoten. 

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.