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Chinas Zwei-Kind-Politik setzt Samenbanken unter Druck

(German.china.org.cn)
Montag, 16. November 2015
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Chinas Samenbanken beklagen bereits seit Längerem einen Mangel an Spendern. Der neue Vorschlag der Regierung, die Jahrzehnte währende Ein-Kind-Politik zu beenden, könnte den Druck auf die Institute noch weiter erhöhen.

Die Kommunistische Partei Chinas hatte Ende Oktober offiziell die Beendigung der derzeit geltenden Ein-Kind-Politik vorgeschlagen. Damit solle das Bevölkerungswachstum ausgeglichen sowie der Belastung durch eine immer älter werdende Bevölkerung entgegengewirkt werden, hieß es.

Seit der Ankündigung haben sich einem Bericht der Jiangxi Daily zufolge vermehrt Paare mit Fruchtbarkeitsproblemen in lokalen Krankenhäusern und bei Samenbanken gemeldet.

Eine Reihe von Paaren seien gekommen, um sich über künstliche Befruchtung für ein mögliches zweites Kind zu informieren, erklärte Xue Jie, Oberschwester im „Nanchang Research Institute of Medical Sciences" in Nanchang, der Hauptstadt der ostchinesischen Jiangxi Provinz.

„Eigentlich hat es bereits einen Anstieg der Besuche von Paaren, die ein zweites Kind möchten, seit dem Politikwechsel Ende 2013 gegeben", sagte Xue der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

China hatte seine Politik der Familienplanung in den späten 1970er Jahren eingeführt, um das Bevölkerungswachstum einzudämmen. Ausnahmeregelungen gab es beispielsweise, wenn das erste Kind ein Mädchen war.

Ein großer Wechsel der Politik vollzog sich dann Ende des Jahres 2013, als die Erlaubnis in Kraft trat, ein zweites Kind haben zu dürfen, wenn ein Elternteil Einzelkind war. Seitdem haben sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden etwa 1,45 Millionen chinesische Paare für eine solche Erlaubnis registriert.

Die Unfruchtbarkeitsrate ist allerdings hoch in China. Nach Angaben des Verbandes für die chinesische Bevölkerung (China Population Association) hatten Ende 2012 rund 40 Millionen Menschen Problememit der Fruchtbarkeit.Dies waren 12,5 Prozent der Bevölkerung zwischen 20 und 49 Jahren. Eine Vielzahl dieser Paare hätte daraufhin Hilfe bei einer Samenbank gesucht, hieß es.

Mittlerweile vermelden die Samenbanken trotz wiederholter Bemühungen, mehr Spender zu rekrutieren, eine Verschlechterung der Anzahl von brauchbaren und gesunden Spermien.

In Jiangxi, der einzigen Samenbank in der Provinz hatten sich nach Angaben des Instituts im Jahre 2013 über 6000 Spender registriert, von denen letztlich nur 1400 genommen worden waren.

„Weniger als ein Viertel der Spender in diesem Land sind qualifiziert für eine Samenspende", sagte Zhang Donjon, Arzt der Samenbank in Jiangxi.

Die derzeitigen Vorschriften beschränken mögliche Spender auf ein Lebensalter zwischen 22 bis 45. Die gesundheitlichen Anforderungen unterliegen strengen Richtlinien. Erst wenn alle Auflagen erfüllt sind, kommen die Samenspenden für die künstliche Befruchtung in Frage.

Mit der nun möglicherweise bevorstehenden Zwei-Kind-Politik, über die bei der nächsten Legislaturperiode im März 2016 entschieden werden könnte, sehen sich die Samenbanken nun noch größerem Druck ausgesetzt.

Die vielen Werbeaktionen der chinesischen Samenbanken könnten dann noch häufiger werden.

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