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iPhone gegen Sperma

(German.people.cn)
Freitag, 18. September 2015
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Für gesunde junge Männer, die sich in der zentralchinesischen Provinz Hubei nach dem neuesten iPhone sehnen, es sich aber nicht leisten können, gibt es nun einen Ausweg – den Gang zur Samenbank.

„Ein iPhone 6S kostet auf dem chinesischen Festland mindestens 5288 Yuan (733 Euro). Du kannst nun zu einem gelangen, ohne dafür gleich eine Niere spenden zu müssen. Die Human Sperm Bank der Provinz Hubei möchte dich zum Besitzer eines S6 machen“, lautet die Anzeige, die die Samenbank auf der mobilen Kommunikationsplattform WeChat veröffentlicht hat.

Gemäß der Werbeaktion unter dem Titel „Ein neuer Plan zum Kauf eines iPhone 6S“ erhält der Spender 5000 Yuan (693 Euro), nachdem er 40 Milliliter Sperma gespendet hat, was bedeutet, dass er selbst nur noch 288 Yuan (40 Euro) beisteuern muss, um sich stolzer Besitzer des neuen iPhones nennen zu können.

Potentielle Spender müssen gesund und im Alter zwischen 22 und 45 Jahren sein. Die Fahrt zum Spendenort wird mit zusätzlichen 100 Yuan (14 Euro) vergütet.

Die Human Sperm Bank ist die einzige offiziell zertifizierte Samenbank in der Provinz Hubei und gehört zur Huazhong University of Science and Technology in Wuhan.

Bevor gespendet werden darf, müssen sich die Spender einem Gesundheitscheck wegen etwaiger ansteckender Krankheiten unterziehen, bei dem auch die Qualität des Samens überprüft wird.

Je nachdem wie viel Sperma pro Besuch produziert wird, müssen die jungen Männer sechs bis acht Mal spenden, um sich ihren Traum vom eigenen iPhone erfüllen zu können. Zwischen den Spendengängen muss jeweils eine Ruhepause von mindestens vier Tagen liegen.

„Die Spender sollten ihre Personalausweise und Schulabschlusszeugnisse mitbringen. Ein Gymnasialabschluss ist die Mindestanforderung“, erklärt ein Mitarbeiter der Samenbank und erzählt, dass in den letzten Tagen viele Interessenten angefragt hätten.

Um mehr Spender anzuziehen, hat die Human Sperm Bank die Spendenvergütung im Jahr 2011 von 4000 auf 5000 Yuan (554 auf 693 Euro) aufgestockt.

Im Durchschnitt spenden in China jährlich weniger als 100 Männer erfolgreich. Dies kann den Bedarf der auf Samenspenden angewiesenen Paare jedoch bei Weitem nicht decken.

Die meisten Samenspender in Hubei sind laut der Samenbank Universitätsstudenten im besten Zeugungsalter mit gutem Bildungshintergrund.

In den vergangenen Jahren hatten die Samenbanken in der Volksrepublik mit großen Engpässen zu kämpfen und mancherorts erfüllten nur etwa 30 Prozent der Spenden die Standards.

Im Juli hatte der E-Commerce-Riese Alibaba daher eine Werbekampagne für sieben Samenbanken gestartet, mit dem Ergebnis, dass sich über 20.000 Männer registrieren ließen.

Alibaba zufolge sei es weniger unangenehm für die Spender, sich online anzumelden, als dazu in die Spendenzentren gehen zu müssen. 

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