China und Laos haben sich auf den Bau einer Eisenbahnlinie von Kunming nach Vientiane geeinigt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Freitag in Beijing unterzeichnet. Das Milliarden-Projekt soll die Entwicklung auf beiden Seiten fördern.

Die Strecke vom Hauptort der südchinesischen Provinz Yunnan in die laotische Hauptstadt ist 418 Kilometer lang. Die Linie führt von Kunming zuerst in südlicher Richtung nach Jinghong und Mohan und von dort weiter über die laotische Grenze nach Boten. Weitere Stationen entlang der grenzüberschreitenden Bahnverbindung sind die alte Königsstadt Luang Prabang und Vang Vieng. Die Bahnstrecke, die sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr gedacht ist, soll bereits im Jahr 2020 in Betrieb genommen werden.

60 Prozent der Strecke werden aus Brücken und Tunnels bestehen. China wird 70 Prozent der geplanten Gesamtkosten von 40 Milliarden Yuan (5,8 Milliarden Euro) übernehmen. Den Rest wird die laotische Regierung beisteuern.

Die Linie von Kunming nach Vientiane wird nach ihrer Inbetriebnahme die längste und schnellste Bahnverbindung in Laos sein. Die Züge sollen dereinst mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde zwischen den beiden Städten verkehren. In Laos gibt es mit der im Jahr 2009 eröffneten Strecke von Vientiane ins thailändische Nong Khai erst eine einzige Bahnverbindung.

„Das Projekt wird die sozioökonomische Entwicklung von Laos wesentlich fördern, den Transport im Lande verbessern und viele neue Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung schaffen“, sagt Wang Xiaotao, der stellvertretende Vorsitzende von Chinas Nationaler Kommission für Entwicklung und Reform. „Natürlich wird das Projekt auch der Wirtschaft in Chinas südwestlichen Regionen neue Impulse verleihen.“

Laut Wang hat China mit dem Bau des Streckenabschnitts von Yuxi nach Mohan schon im Januar begonnen. Medienberichten zufolge werden die Bauarbeiten auf laotischer Seite gegen Jahresende aufgenommen.

Der Vorschlag einer grenzüberschreitenden Bahnlinie von Kunming nach Vientiane stammt aus dem Jahr 2010. Richtig ins Rollen kam das Projekt allerdings erst nach dem Besuch des laotischen Premierministers Thongsing Thammavong in China im April 2014.

Das Handelsvolumen zwischen der Volksrepublik und Laos stieg im vergangenen Jahr auf 3,6 Milliarden US-Dollar an.