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Chinesische Öffentlichkeit von schwerem Smog unbeeindruckt

(German.china.org.cn)
Freitag, 13. November 2015
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Obwohl Nordchina unter schwerem Smog leidet, halten viele chinesische Bürger in den betroffenen Gebieten das Tragen von Masken für unnötig. Dies hängt laut Experten mit einem Mangel an Umweltbewusstsein und fehlenden Informationen über den Einfluss der Verschmutzung auf die Gesundheit der Menschen zusammen.

Eine übermäßige Konzentration von PM2.5-Feinstaub – also Schwebepartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer – ist schädlich für die Gesundheit der Menschen. Trotzdem ist ein großer Teil der chinesischen Bürger nicht willens, der Verschmutzung durch das Tragen von Masken zu begegnen. Insbesondere Menschen, die abseits der Metropolen leben, sind selten bereit, so ihre Gesundheit zu schützen.

Das Nationale Wetteramt meldete am Mittwoch auf seiner Website, dass weite Teile in Nord- und Nordostchina einschließlich der Stadt Beijing und den Provinzen Hebei, Henan, Jilin und Heilongjiang in einen moderaten Smog gehüllt sein werden. Ab Donnerstag wird wieder eine schwere Luftverschmutzung erwartet. In Shenyang, der Hauptstadt der Provinz Liaoning, war es am vergangenen Sonntag mit einer Messung von 1.017 Mikrogramm pro Kubikmeter PM2.5-Feinstaub zu einem traurigen Rekord gekommen.

Mu Ren, der für das Unternehmen Totobobo aus Singapur Masken in China verkauft, sagte am Mittwoch zur chinesischen Tageszeitung Global Times, dass das Unternehmen im Jahr 2015 in China etwa 5.000 Aufträge ausgeführt habe. 80 Prozent der Masken seien in Beijing auf den Markt gekommen. "Unsere Masken kosten etwa 200 Yuan (31 Dollar). Die Chinesen, die außerhalb der Top-Metropolen leben, sind nicht bereit, soviel Geld auszugeben“, so Mu.

Da Wei (Pseudonym), ein Polizist aus Taiyuan in der Provinz Shanxi, pflichtete Mu bei. Er sagte, dass er an Tagen mit starker Verschmutzung zwar eine Smogwarnung erhalte, aber trotzdem keine Maske trage, weil dies nicht sinnvoll und zu mühsam sei. „Bei der Arbeit darf ich ohnehin keine Maske tragen“, fügte Da hinzu.

Liam Bates, ein Schweizer, der in China Luftreiniger und Luftqualitätsdetektoren vertreibt, sagte, dass er einen starken Unterschied zwischen Chinesen und Ausländer feststellt, wenn es darum geht, an verschmutzten Tagen die eigene Gesundheit zu schützen. „Ein Grund dafür, dass wenig Chinesen Geräte zum Schutz vor Smog kaufen, liegt daran, dass sie körperlich weniger empfindlich sind“, glaubt Bates. Hinzukomme, dass viele nicht die gefährlichen Auswirkungen des Smogs auf ihre Gesundheit kennen. „Einige sagten mir, dass sie bei Smog ja die Fenster schließen könnten.“

Im Vergleich zu den westlichen Ländern ist das Umweltbewusstsein unter den Mitgliedern der chinesischen Öffentlichkeit deutlich niedriger, bestätigt Ma Jun, Direktor des in Beijing ansässigen Instituts für öffentliche Umweltangelegenheiten. Dies hänge damit zusammen, dass es in den chinesischen Medienberichten über Smog nicht genügend Informationen über den Einfluss der Luftverschmutzung auf die Gesundheit der Menschen gebe. In den Berichten ginge es meist nur um die Umweltdaten. Er forderte die chinesischen Medien auf, von den westlichen Kollegen zu lernen und mehr darüber zu schreiben, wie gewöhnliche Menschen von den Verunreinigungen geschädigt werden.

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