Chinas Satellitennavigationssystem Beidou steht kurz vor der kommerziellen Nutzung. Um vom neuen System profitieren zu können, haben der chinesische IT-Riese Alibaba und die Rüstungsfirma Norinco ein Partnerunternehmen gegründet.
Die chinesische Waffenfabrik China North Industries Group Corporation (Norinco) hat zusammen mit dem chinesischen IT-Giganten Alibaba eine Firma für Navigationsnetzwerke gegründet. Die Firma heißt „Qianxun“ und befindet sich im Shanghaier Stadtbezirk Yangpu. Ihr Stammkapital, das zur Hälfte Norinco und Alibaba gehört, beträgt zwei Milliarden Yuan (277 Millionen Euro).
Die Endgeräte und Anwendungssysteme von „Qianxun“ basieren alle auf hochpräziser Satellitennavigationstechnik. Durch die Zusammenarbeit mit Norinco hat Alibaba eindrücklich bewiesen, dass es Chinas staatliche Industriepolitik unterstützt.
Momentan gibt es vier Satellitennavigationssysteme, die weltweit benutzt werden können: das amerikanische Global Positioning System (GPS), das russische GLONASS, das chinesische Beidou und das europäische Galileo. GPS ist das älteste dieser vier Systeme. Es besitzt auch den größten Marktanteil. Chinas Beidou, das auf der Kurznachrichten-Kommunikations-Technologie basiert, ist das jüngste Satellitennavigationssystem.
Der Bruttoumsatz der Satellitennavigationsindustrie wird in diesem Jahr auf 150 Milliarden Yuan (21 Milliarden Euro) geschätzt. Für 2020 wird ein Umsatz von 400 Milliarden Yuan (55 Milliarden Euro) prognostiziert.
Die technische Überprüfung der Endgeräte für das Beidou-System steht kurz vor dem Abschluss. Auch mit der globalen Vernetzung des Systems wurde bereits begonnen. Dank staatlicher Unterstützung können die Endgeräte und Chips in großer Menge auf den Markt gebracht werden.