In sieben Jahren wird Indien die Volksrepublik China als bevölkerungsreichstes Land der Welt überholen. Zu diesem Schluss kommt eine am Mittwoch von der UNO veröffentlichte Studie über die Entwicklung der Weltbevölkerung.
Gemäß der Studie, die von der UNO-Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten (UNDESA) durchgeführt wurde, leben derzeit rund 7,3 Milliarden Menschen auf der Erde. In fünfzehn Jahren wird die Weltbevölkerung der Studie zufolge auf 8,5 Milliarden ansteigen. Im Jahr 2050 solllen es bereits 9,7 Milliarden Menschen sein und im Jahr 2100 11,2 Milliarden.
Erwähnenswert ist, dass Chinas Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2100 auf 1,004 Milliarden zurückgehen wird, während jene von Indien bis auf 1,66 Milliarden anwachsen wird. Bereits in sieben Jahren wird der Subkontinent die Volksrepublik bevölkerungsmäßig überholen.
Die Studie zeigt auch, dass in den nächsten 35 Jahren die folgenden neun Länder für die Hälfte des globalen Bevölkerungswachstums sorgen werden: Indien, Nigeria, Pakistan, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Tansania, die USA, Indonesien und Uganda. Indien, China, die USA, Nigeria, Pakistan und Indonesien werden bis 2050 eine Bevölkerung von über 300 Millionen haben.
Dass ausgerechnet die ärmsten Länder, von denen sich die meisten in Afrika befinden, die höchsten Bevölkerungswachstumsraten aufweisen, bringt nach Meinung von John Wilmoth, dem Leiter der Abteilung für Bevölkerung bei der UNDESA, große Herausforderungen mit sich. Die internationale Staatengemeinschaft müsse größere Anstrengungen unternehmen, um die Armut und die Ungleichheit zu beseitigen, den Hunger und die Unterernährung zu bekämpfen, sowie die Bildungs- und Gesundheitssysteme auszubauen.
Ein weiteres Problem ist laut der Studie die zunehmende Alterung der Bevölkerung. Die Zahl der Menschen im Alter von über 60 Jahren wird sich bis zum Jahr 2050 verdoppeln, bis 2100 sogar verdreifachen. Besonders akut ist dieses Problem in Europa, wo die über 60-Jährigen bis 2050 einen Anteil von 34 Prozent an der Gesamtbevölkerung ausmachen werden. In Lateinamerika, der Karibik und in Asien wird sich die Alterungsrate bis 2050 von aktuell 11-12 Prozent auf über 25 Prozent erhöhen.
Der Studie zufolge wird die durchschnittliche Lebensdauer der Weltbevölkerung bis Ende dieses Jahrhunderts von gegenwärtig 70,5 auf 83,2 Jahre ansteigen.