Für die beiden größten Flugzeughersteller der Welt, Boeing und Airbus, ist der innerchinesische Flugzeugmarkt von großer Bedeutung. Nach langen Verhandlungen hat die europäische Airbus Group nun die Chance, ihren Markt in China zu erweitern.

Gemäß der britischen Nachrichtenagentur Reuters verhandelt Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern, die Airbus Group, derzeit mit China über den Verkauf von fünfzig bis siebzig Großraumflugzeugen des Models A330. Der geplante Verkauf ist Teil des Entwicklungsplanes von Airbus, der in China, als weltweit am schnellsten wachsenden Luftverkehrsmarkt, eine neue industrielle Anlage aufbauen will.

Die Vereinbarung soll während des Besuches des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang am 1. Juli im französischen Toulouse, dem Hauptsitz von Airbus, abgeschlossen werden. Li wird seinen Europa-Besuch Ende Juni beginnen.

Airbus verhandelt bereits seit 18 Monaten mit China über den Aufbau eines neuen Kabinenausstattungszentrums für das Model A330. Auch besitzt Airbus schon eine Endmontage-Fabrik in der nordchinesischen Hafenstadt Tianjin. Der Flugzeugbauer hat dazu bisher keinen Kommentar abgegeben.

Der Listenpreis des chinesischen Vertrages soll 16 Milliarden US-Dollar erreichen. China wird voraussichtlich sowohl Langstrecken- als auch Kurzstreckenjets vom Flugzeugtyp A330-300 kaufen.

Vergangene Woche generierte Airbus auf der 51. Pariser Flugschau bereits seinen ersten Kunden für seinen A330-Kurzstreckenjet, nämlich Saudi Arabian Airlines.

Im Vergleich zum Hauptmodell des Airbus Typ A330 haben die Kurzstreckenmaschinen ein speziell angepasstes Wartungslösungskonzept für den Motor. Darüber hinaus wird das Höchstabfluggewicht reduziert.

Zu Beginn der Verhandlungen ging Airbus davon aus, dass die Volksrepublik in etwa 200 Kurzstreckenjets vom Typ A330 abnehmen wird. Die tatsächliche Anzahl wird jedoch deutlich geringer ausfallen.