Die Armeeführungen Chinas und der USA haben am Freitag einen lange erwarteten Dialogmechanismus vereinbart. Auch beim Anhang über den Verhaltenskodex bei militärischen Begegnungen in der Luft sind sich die beiden Seiten einig.

Nach Ansicht der Experten bedeuten die beiden Vereinbarungen zwischen der chinesischen Volksbefreiungsarmee (PLA) und der US Army vom Freitag in Washington einen großen Schritt nach vorne für die Beziehungen zwischen den beiden Großmächten. Die USA müssten jetzt jedoch auch die Frage des Südchinesischen Meeres angemessen behandeln, wenn sie das positive Momentum wahren wollten, so der allgemeine Tenor.

General Fan Changlong hat die amerikanische Regierung während seines eben zu Ende gegangenen USA-Besuchs aufgefordert, ihre Worte und Taten in Bezug auf Chinas territoriale Integrität mit Bedacht zu wählen. Die USA müssten ihre militärischen Aktivitäten im Südchinesischen Meer sowohl auf dem Wasser als auch in der Luft reduzieren, so der Vizevorsitzende der Zentralen Militärkommission.

General Fan und General Raymond Odierno, der ranghöchste Offizier der US-Armee, wohnten der Unterzeichnung der Vereinbarung über den Dialogmechanismus am Freitag in der National Defense University in Washington bei.

Der Anhang über den Verhaltenskodex bei militärischen Begegnungen in der Luft soll laut Guan Youfei, dem Leiter für auswärtige Angelegenheiten im Verteidigungsministerium, noch vor dem USA-Besuch von Präsident Xi Jinping im September dieses Jahres unterzeichnet werden. Mit ihm sollen Krisen rechtzeitig verhindert werden. Der Dialogmechanismus seinerseits soll die Zusammenarbeit zwischen den beiden Armeen verbessern.

Guan schließt nicht aus, dass China und die USA bereits im nächsten Jahr auf der Grundlage des neuen Verhaltenskodexes ein gemeinsames Landmanöver durchführen werden.

Zhao Xiaozhuo von der Akademie für Militärwissenschaften der Volksbefreiungsarmee begrüßt die Einrichtung des Dialogmechanismus. Falls die USA versuchen würden, Chinas rechtliche Interessen einzuschränken, stünden Beijing jetzt mehr Möglichkeiten zum Reagieren zur Verfügung als früher, so der Militärexperte.