Am Montag hat China die zentrale staatliche Raumfahrtbehörde zur Beobachtung und Behandlung von Weltraumtrümmern errichtet. Sie ist eine wichtige Institution des Staats zur Überwachung, Frühwarnung und Handhabung von Notfällen im Bereich Weltraummüll und bei der internationalen Kooperation auf dem Gebiet.
Die steigende Menge an Weltraumschrott stellt eine wachsende Bedrohung für den sicheren Betrieb von Raumfahrtmaschinen dar. Liu Jing, leitende Forscherin am staatlichen Observatorium, teilte mit, Raumabfälle mit Durchmessern von nur Zentimetern könnten Raumfahrtmaschinen vollständig zerstören. Auch Raumtrümmer mit nur Milli- oder Mikrometer Durchmesser könnten immer noch die Funktion der Geräte beschädigen.
„Beim Zusammenstoß von Raumschrott mit einem Durchmesser von über einem Zentimeter und einem Raumfahrtgerät können katastrophale Folgen auftreten. Von äußerst kleinen Raumtrümmern, also mit einem Durchmesser von Millimetern, kann bei einem Zusammenstoß mit niedrigem Tempo die Oberfläche der Geräte beschädigt werden. Ein Weltraumteleskop könnte zum Beispiel allmählich seine Funktion verlieren."
Mittlerweile existieren hundert Millionen Teilchen mit Durchmessern von Millimetern. Sie besitzen ein Gesamtgewicht von mehreren Tausend Tonnen. Im Durchschnitt kommt es jährlich zu mehr als 30 Fällen, in denen die 129 chinesischen Raumfahrtmaschinen und die Weltraumtrümmer mit einem gefährlich nahen Abstand von weniger als 100 Metern einander passieren.
Offiziellen Angaben zufolge hat China das Projekt zur Aufsicht und Frühwarnung von Weltraumtrümmern im Wesentlichen abgeschlossen. Es stelle die entsprechenden technologischen Dienste bereits für wichtige Raumfahrtmissionen wie die bemannte Raumfahrt und Mondsondenprojekte sowie für mehrere Satelliten zur Verfügung. Ein entsprechendes technisches selbstentwickeltes System sei ebenfalls bereits in Betrieb genommen worden.
China entwickelt seine Raumfahrttechnologien sehr schnell. Dies hat Skepsis und Kritik von einigen Ländern ausgelöst. Es besteht die Befürchtung, China habe dadurch noch mehr Weltraummüll verursacht. Liu Jing erklärte dazu, solche Vorwürfe seien völlig unbegründet. Bei der Handhabung von Weltraumabfällen verhalte sich China stets verantwortungsbewusst.
„Statistiken zufolge hat China wenig Raumschrott erzeugt. Weltraum-Großmächte wie die USA haben eine lange Raumfahrtgeschichte. Sie haben mehr Raumgeräte ins All geschickt und mehr Weltraumexperimente durchgeführt. So haben sie mehr Weltraumtrümmer erzeugt. Ihre Kritik an China zielt darauf ab, die sprunghafte Entwicklung der chinesischen Raumtechnologie einzudämmen, was auf strategische Überlegungen zurückzuführen ist. Hinsichtlich der Reduzierung von Weltraummüll verhält sich die chinesische Regierung stets verantwortungsbewusst. Nach dem Erlass betreffender UN-Maßnahmen haben zuständige chinesische Behörden ebenfalls einschlägige Verwaltungsmethoden eingeführt. Auch technologische Normen sind umgesetzt worden".
Schon im Jahr 1995 war die chinesische staatliche Raumfahrtbehörde dem Inter-Agency Space Debris Coordination Committee (IADC), dem internationalen Forum zur Koordination gemeinsamer staatlicher Aktivitäten zum Thema Weltraummüll, beigetreten. Zudem pflegt die Volksrepublik enge Kooperation mit allen Raumfahrt betreibenden Ländern.