China will Fahrzeuge mit neuen Antriebsformen noch bis 2020 subventionieren. Allerdings sollen die Unterstützungsgelder ab 2017 jährlich gesenkt werden. Dieser Schritt setzt Autohersteller unter Druck.

Das Finanzministerium hat in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie, dem Ministerium für Industrie und Informationstechnologie sowie der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission neue Regeln eingeführt.

Das Finanzministerium schrieb in einer Mitteilung auf seiner Webseite, dass die Subventionen das Resultat der Emissionsreduktionen, die Herstellungskosten und den technischen Fortschrift vollumfänglich berücksichtigen werden. So werden die Fördergelder für Fahrzeuge mit neuen Energieformen 2017 im Vergleich zu 2016 um 20 Prozent und 2019 um 40 Prozent reduziert.

In der Mitteilung wurden auch neue Subventionsstandards in Abhängigkeit der Größe des Fahrzeugs festgelegt. Demnach sollen Elektrobusse und mittlere Lastwagen mit 500.000 Yuan die höchste Unterstützung erhalten, während Elektroautos mit 25.000 Yuan die niedrigsten Subventionen erhalten. Im Vergleich zu den Regeln, die zwischen 2013 und 2015 galten, hat China die Subventionen für alle drei Fahrzeugtypen um 5000 Yuan zurückgestuft.

Finanzielle Anreize und geringere Restriktionen beim Erhalt eines Nummernschilds sind dafür verantwortlich, dass in China 2014 mit 74.600 Exemplaren so viele Elektrofahrzeuge verkauft worden sind wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 324 Prozent.

Die neuen Regeln stoßen indes auf Kritik. Professor Wang Jian von der Verkehrsuniversität Chongqing sagte, die derzeitige Subventionspolitik sei weder „wissenschaftlich noch vernünftig”, da sie dem Ziel der Emissionsreduktion zuwider laufe und die Energieeffizienz nicht fördere.

Auch Fahrzeughersteller fürchten, dass sich die neuen Regeln auf den Markt auswirken. Cao Guangyu, stellvertretender Generalmanager von Shanghai Auto City, einer Produktionsbasis für Autos, befürchtet, dass Fahrzeuge mit neuen Energieformen derzeit ohne staatliche Unterstützung keine technologischen Durchbrüche erzielen können.

Die Aufgabe von Subventionen setze die Hersteller unter Druck, sagte eine Quelle aus der Gruppe BAIC Motor. Sie zwinge die Firmen, Kosten zu reduzieren und die Produktionsmengen anzupassen.