In den letzten Tagen hat ein Video im Internet die Runde gemacht, in dem eine Reiseführerin in der Provinz Yunnan Touristen aufgrund ihres Kaufverhaltens beschimpft. Die Kommission für Tourismusentwicklung der Provinz Yunnan hat am Sonntag ihre Untersuchungsergebnisse zu dem Zwischenfall veröffentlicht. Der Reiseführerin wird die Lizenz entzogen und auch die Organisatoren müssen ihr Geschäft einstellen.

In dem am 12. April aufgenommenen Video fährt ein Bus in den Autonomen Bezirk Xishuangbanna der Dai im Süden der Provinz Yunnan. Die Reiseführerin erklärt, die Touristen in anderen Bussen hätten etwa 40.000 bis 50.000 Yuan RMB (annähernd 6.000 bis 7.000 Euro) ausgegeben. Ihre Touristen hingegen hätten nicht einmal 5.000 Yuan RMB (etwa 725 Euro) springen lassen. Sie beginnt die Touristen zu beschimpfen und spricht unter anderem von „Respekt" und „Gewissen".

Der Untersuchung der touristischen Rechtsbehörde von Yunnan zufolge habe die Reiseleiterin die Touristen beschimpft und zum Kauf von Waren gezwungen. Sie sei inzwischen identifiziert worden und arbeite bei der Si Yuan Reiseleitung Kunming, hieß es von der Rechtsbehörde weiter.

Ein Insider der Tourismusbranche in Yunnan erklärt, der Grund für den Gefühlsausbruch sei das geringe Einkommen der Reiseführer und die starke Abhängigkeit vom Konsum der Touristen.

Liu Deqian, Professor des Instituts für Tourismus der Beijing Union University sagt, Reisebüros, Reiseführer und Touristen seien gemeinsam dafür verantwortlich, dass der Tourismusmarkt so chaotisch sei. Die Behörden müssten sich dafür einsetzen, das Problem zu lösen. Die touristische Rechtsbehörde müsse Reisebüros und Reiseführer kontrollieren und die Geschäftsbehörde müsse die Geschäfte überprüfen, die Reiseführer mit hoher Vermittlerprovision anlockten.