Das Internet ist in Sachen Partnerschaft ein zweischneidiges Schwert: Es kann sowohl zwei Fremde zusammen- als auch zwei, die sich längst gefunden haben, wieder auseinanderbringen. Die meisten außerehelichen Affären unter Chinas jungen Ehepaaren nehmen ihren Anfang im Sozialen Netz.
„Die größte Distanz liegt nicht zwischen Himmel und Erde, sondern zwischen uns, wenn du dich in dein Handy vertiefst, obwohl ich vor dir stehe.“ Im Auge von Familienberater Yang Heming ist die permanente Beschäftigung mit dem Smartphone besonders gefährlich für eine Liebesbeziehung.
Laut einer Studie, die auf der Analyse von Daten aus den chinesischen Ämtern für Eheschließungen beruht, ist in zahlreichen chinesischen Provinzen das Internet für die Beziehungen der jungen Chinesen, die nach 1980 geboren wurden, die „Gefahr Nummer Eins“. Und diese Gefahr nimmt zu. „Mein Mann geht jeden Abend mit seinem Smartphone ins Bett.
Ich habe täglich kaum mehr als zehn Minuten Gelegenheit dazu, mich mit ihm zu unterhalten“, beschwert sich eine Frau über ihren Smartphone-süchtigen Mann.
Laut Yang sind landesweit ein Drittel der Ehekrisen innerhalb der Post-80er-Generation durch das soziale Netzwerk verursacht worden. Bis zu 70 Prozent der außerehelichen Affären nehmen dort ihren Anfang.
Ausländische Studien belegen darüber hinaus, dass die regelmäßige Nutzung von Sozialen Netzwerken sich negativ auf den Gefühlszustand des Users auswirkt. Je mehr man in der Cyber-Welt surft, desto weniger Glücksgefühle werden in der realen Welt generiert und desto leichter gerät man auch in eine Ehekrise. So ist in den Jahren, als Facebook in den USA zunehmend beliebter wurde, auch die Scheidungsrate markant angestiegen.