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Erneute Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer

(CRI)
Montag, 20. April 2015
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Erneut ist ein Flüchtlingsboot im Mittelmeer gekentert. Ein Schiff mit etwa 700 Menschen an Bord geriet in der Nacht zum Sonntag 190 Kilometer vor der italienischen Insel Lampedusa in Seenot. Bislang sind nur rund 50 Menschen gerettet worden.

Um von Kriegswirren und Armut zu flüchten, fliehen Bewohner aus nordafrikanischen Ländern wie Libyen sowie südlich der Sahara oft über Libyen nach Europa. UN-Statistiken zufolge verunglückten allein von Januar bis zum 15. April dieses Jahres 900 Menschen auf ihrer Flucht durch das Mittelmeer nach Europa. Im Jahr 2014 betrug die Zahl der auf diesem Fluchtweg tödlich Verunglückten 3500. Falls sich bestätigt, dass an Bord des verunglückten Schiffs mehr als 700 Menschen waren, dann handelt es sich um die schwerste Schiffskatastrophe im sizilianischen Seegebiet seit dem Zweiten Weltkrieg. Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi betonte am Sonntag vor der Presse erneut, obwohl Italien als Süd-Tor Europas gelte, könnte die Frage bezüglich der illegalen Immigranten nicht allein von dem Land gelöst werden. Die EU-Außenbeauftragte, Federica Mogherini, führte am gleichen Tag mit Renzi ein Gespräch. Dabei meinte sie, Europa müsse ohne Zögern Maßnahmen gegen solche Flüchtlingsdramen ergreifen. UNHCR-Kommissar Antonio Guterres zeigte sich in einem Kommuniqué am Sonntag schockiert über die Katastrophe und rief die EU auf, umgehend mit einheitlichen Aktionen ähnliche Tragödien zu vermeiden.

Der Norden Libyens grenzt ans Mittelmeer mit Italien und Malta als nächstliegende Küsten. Seit 2011 nach dem Libyen-Krieg hat sich die Sicherheitssituation in diesem Krisenland weiter verschlechtert. Zahlreiche Einwohner sind bereits ins Ausland geflohen. Libyens südliche Grenze grenzt an afrikanische Länder südlich der Sahara. Aufgrund der mangelnden effektiven Grenzkontrollen ist das Land zu einer Umsteigestation für illegale Migranten anderer Länder nach Europa geworden. Der Ansturm der illegalen Immigranten hat auch Italien schwere Probleme bereitet. Verschiedene Hilfszentren können die Immigrantenströme nicht mehr tragen. In der EU mangelt es an einer einheitlichen Politik zur Aufnahme der Flüchtlinge. So sind zahlreiche illegale Immigranten, die bereits als Flüchtlinge registriert wurden, auch in Italien geblieben. Dies hat sich auf das Leben der eigenen Bevölkerung ausgewirkt. Um das Problem zu lösen, hat Italien andere EU-Länder aufgerufen, Libyen bei der verstärkten Grenzkontrolle zu unterstützen und den illegalen Menschenhandel der Schleuserbanden zu bekämpfen.

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