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Chinas weibliche Kriminelle meist in Drogendelikte verwickelt

(German.people.cn)
Mittwoch, 15. April 2015
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Eine Studie über weibliche Häftlinge in China hat ergeben, dass die meisten Gefängnisinsassinnen aufgrund von Drogendelikten einsitzen. Im Hinblick auf ihre gesellschaftliche Rolle fordert der Leiter der Studie für sie nun eine gesonderte Behandlung.

Untersuchungen über weibliche Inhaftierte in China haben ergeben, dass 42 Prozent von ihnen augfgrund von Drogendelikten zu einer Haftstrafe verurteilt wurden.

Der am Sonntag veröffentlichte Forschungsbericht basiert auf einer an Interviews gekoppelten Umfrage, an der 458 weibliche Sträflinge teilnahmen. Zur Erhebung der Daten wurden im Zeitraum zwischen 2013 und 2014 auch zwei Gefängnisse und drei Gefangenlager vor Ort inspiziert.

Die Studie ergab, dass Delikte in Verbindung mit Drogen, wie beispielsweise der Verkauf oder Transport von Suchtmitteln mit 41,88 Prozent die häufigste Form des Verbrechens darstellt, in die die weiblichen Häftlinge involviert waren.

In einem Gefangenlager und einem Gefängnis belief sich die Zahl der in Drogendelikte verwickelten Inhaftierten sogar auf mehr als die Hälfte.

„In den meisten Fällen sind die Frauen in den Transport von Drogen involviert, was bedeutet, dass sie von anderen dazu benutzt werden“, erklärt der außerordentliche Professor an der Renmin Universität in Beijing und Leiter der Studie Cheng Lei, gegenüber der Global Times.

Die Studie ergab auch, dass sie Zahl der weiblichen Kriminellen steigt. Im Jahre 2011 ist die Anzahl an weiblichen Sträflingen auf 93.051 gestiegen, was einen 30-prozentigen Anstieg gegenüber dem Jahr 2004 darstellt. Über 63 Prozent der Inhaftierten befinden sich im Alter zwischen 30 und 50, 1,3 Prozent von ihnen sind minderjährig.

Was die Behandlung der Insassinnen angeht, so zeigt die Studie desweiteren, dass nicht alle weiblichen Häftlinge den Anspruch auf Auslebung ihrer Sexualität in Anspruch nehmen möchten. In den späten 90er Jahren hat China damit begonnen seinen Gefängnisinsassen „eheliche Besuche“ zwischen 12 und 24 Uhr zu gestatten. Etliche Gefängnisse haben davon jedoch schnell wieder Abstand genommen, da diese Besuche oft Schwierigkeiten mit sich brachten und zu Kontroversen geführt hatten.

Obwohl die Insassen das Recht haben zu heiraten, können die meisten keine Heiratsurkunde bekommen, da das Ministerium für Zivile Angelegenheiten 2004 ein neues Gesetz verabschiedet hat, demzufolge man das Dokument persönlich auf dem Standesamt beantragen muss.

Cheng fordert eine Sonderbehandlung für weibliche Häftlinge, wie in etwa, dass man ihnen gesattet ihre Strafe in einem Gefängnis in der Nähe ihres Heimatortes abzusitzen, oder ihre Familie öfters zu besuchen. Auch die Toedesstrafe sollte für Frauen abgeschafft werden, da der Frau innerhalb der chinesischen Gesellschaft eine andere Rolle als dem Mann zukommt und die Stabilität des Familiensystems somit gewahrt werden könne.

Gemäß des Forschungsberichts sind in allen besichtigten Gefangenenlagern und Gefängnissen Überwachungskameras in den Zellen der weiblichen Gefangenen angebracht, die genauestens überwacht werden. Auch von männlichen Aufsehern, was einen etwaigem Machtmissbrauch mit sich bringen könnte. 

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