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Abwasserskandal in Beijing

(German.people.cn)
Montag, 13. April 2015
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Die Beijinger Behörden überwachen ab sofort die Abwasserentsorgung der Stadt, nachdem eine Baufirma jahrelang jede Nacht heimlich rund 200 Tonnen Deponiesickerwasser in die städtische Kanalisation hat fließen lassen.

Laut Angaben von The Beijing News hat ein Lastwagen des im Beijinger Stadtteil Haidian ansässigen Müllentsorgungsunternehmens Beijing Liulitun jede Nacht Sickerwasser in die Kanalisation der Hauptstadt fließen lassen. Und das bereits seit Jahren. Die Verantwortlichen der Mülldeponie gaben an, dass sie von keiner „heimlichen Entsorgung“ wüssten und dass eine Baufirma namens Fanzhong für den Aufarbeitungsprozesss des Deponiesickerwassers zuständig sei. Das Abwasser dürfe ihres Wissens nach erst nach erfolgter Aufarbeitung in einer Kläranlage entsorgt werden.

Der Manager des Unternehmens, Zhang Dejiang, gab an, dass das Sickerwasser normalerweise in die Schmutzwasseraufbereitungsanlage Gaobeidian transportiert wird. „Wir gingen davon aus, dass das Abwasser auch durch die unterirdischen Kanäle und Leitungen in die Aufbereitungsanlage gelangt.“ Faule Arbeiter hätten das Abwasser daher manchmal in die städtischen Abwasserkanäle fließen lassen, gab er gegenüber The Beijing News zu.

Die Bezirksverwaltung des Stadtteils Haidian hat bereits am Samstagabend zusammen mit der Umweltkommission Ermittlungen in besagtem Unternehmen eingeleitet, nachdem dessen Müllverwertungstätigkeiten umgehend eingestellt worden waren.

Mit dem Transport des Deponiesickerwassers der Liulitun Mülldeponie in die Gaobeidian Abwasseraufbereitungsanlage ist derzeit erst einmal das Umweltschutzzentrum von Haidian beauftragt.

Um derartige Vorfälle in Zukunft zu vermeiden sollen als nächster Schritt sämtliche Lastwagen, die Abwässer transportieren, mit einem GPS-Überwachungssystem versehen werden.

Illegalen Abwassertransportern käme man laut The Beijing News nur sehr schwer auf die Schliche, da diese lediglich nachts operieren, Wassertanks ähneln und zudem oft mit Nummernschildern anderer Provinzen versehen sind.

Experten warnen davor, dass Deponiesickerwasser hochgiftig und krebserregend ist und eine tägliche Einleitung von 200 Tonnen in die städtische Kanalisation das Grundwasser erheblich verseuchen kann. 

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