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China unterstützt umweltfreundliche Bestattungen

(German.china.org.cn)
Montag, 06. April 2015
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Die chinesische Tradition besagt, Verstorbene sollten in Särgen neben ihren Vorfahren begraben werden. Aber diese Vorgehensweise belastet die Landressourcen des bevölkerungsreichen Landes.


Ein Friedhof in Hongkong (Archivfoto)

Ein in der vergangenen Woche herausgegebener Bericht über die Bestattungsindustrie Chinas sagt voraus, die Friedhofsparzellen in den meisten Gegenden Chinas auf Provinzebene würden in zehn Jahren erschöpft sein.

Eine Statistik des Ministeriums für Zivilangelegenheiten besagt, im Jahr 2013 seien insgesamt 9,73 Millionen Chinesen gestorben. Hätten sie alle die traditionelle Bestattung gewählt, wären dafür etwa zehn Millionen Quadratmeter Landfläche gebraucht worden, besagte der Bericht.

Die schwindende Friedhofsfläche treibt die Preise für traditionelle Beerdigungen in die Höhe und beschränkt Ackerland, Wälder, Grasland und andere Umweltressourcen.

Um dem Problem zu begegnen, hatte die Regierung in den 1990er Jahren damit begonnen, umweltfreundliche Bestattungsmethoden, wie Seebestattungen, zu unterstützen.

Andere wählten die Einäscherung mit der Option, die Asche an Bäumen, auf Rasenflächen oder in Blumengärten zu verstreuen.

Im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte haben die Behörden in Beijing 12.651 Seebestattungen registriert. Bis Ende 2014 erreichte die Gesamtzahl umweltfreundlicher Bestattungen 78.891.

Um mehr umweltfreundliche Beisetzungen zu fördern, haben die örtlichen Behörden in Beijing in diesem Jahr die Zuschüsse für Seebestattungen von 2000 Yuan auf 4000 Yuan erhöht.

Mit den Fördermitteln deckt die Regierung Reisekosten, Versicherungen und Mahlzeiten für bis zu sechs Verwandte sowie eine abbaubare Urne pro Seebestattung ab.

Die Einstellung der Menschen zu Bestattungsgewohnheiten zu ändern, ist jedoch nicht einfach. Viele Chinesen betrachten eine traditionelle Beerdigung als Verpflichtung im Rahmen des Respektes gegenüber ihren Eltern.

Im Jahr 2014 wurden nur 3,5 Prozent der Bestattungen in fünfzehn regierungsverwalteten Friedhöfen Beijings mit umweltfreundlichen und landsparenden Methoden vollzogen.

„Wir hoffen, der Anteil wird sich bis 2020 auf 50 Prozent erhöhen“, sagte Wang Qi, Beamter für Zivilangelegenheiten, der bei der Stadtverwaltung für die Bestattungsindustrie zuständig ist. „Wir sollten nicht zulassen, dass die grünen Hügel mit weißen Knochen bedeckt werden“, sagte Wang.

Xiao Fang, Professor und Fachmann für chinesisches Volkstum an der Beijing Normal Universität, merkte an, umweltfreundliche Bestattungen sollten wegen der Herausforderungen bezüglich des Landverbrauchs gefördert werden. Er forderte aber auch humanere Lösungen, um die Bedürfnisse nach Umweltschutz mit den chinesischen Traditionen und den Bedenken der Hinterbliebenen in Einklang zu bringen.

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