Der US-amerikanische Finanzminister Jacob Lew ist heute in Beijing eingetroffen. Ganz oben auf der Agenda seines plötzlichen Besuchs steht wohl die von China geführte Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB).
Bereits vergangenen Sonntag kündigte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Hua Chunying an, dass der US-Finanzminister als Sondervertreter von Präsident Barack Obama der Volksrepublik Ende März einen zweitägigen Besuch abstatten werde.
Die Frist für die Bewerbung um die AIIB-Gründungsmitgliedschaft endet am morgigen Dienstag. Japanische Medien gehen davon aus, dass die Mission von Lews Besuch der AIIB-Beitritt sein könnte.
China ist das einzige Land, das der US-Finanzminister diesmal besuchen will. Die USA seien ein praktisches Land. Der plötzliche Besuch des damaligen Präsidenten Richard Nixon im Jahr 1972 hätte zum Beispiel die Beziehungsaufnahme zwischen China und den USA direkt gefördert, analysiert Li Wei vom Forschungsinstitut für Nationale Entwicklung und Strategie an der Renmin-Universität in Beijing den Sachverhalt.
Laut Medienberichten hat der ehemalige US-Handelsminister Carlos Gutiérrez vergangenen Freitag auf dem Boao-Asien-Forum auf der südchinesischen Insel Hainan angedeutet, die AIIB-Frage solle bei Lews Besuch besprochen werden. Einige chinesische Experten bezweifeln jedoch, dass die beiden Länder in dieser Frage zu einer Übereinstimmung kommen werden. Die USA müssten ihnen zufolge dazu erst einmal die Hemmschwelle überschreiten, in einer multilateralen Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht die führende Rolle spielen zu können.