Am Sonntagnachmittag fand in Beijing das dritte nationale Treffen der Parkinson-Kranken statt. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung lautete: Taichi stabilisiert Parkinson-Kranke.

Der Neurologe Wan Zhirong vom Beijinger Aerospace Central Hospital hat vor drei Jahren zum ersten Mal ein nationales Treffen für Parkinson-Kranke organisiert. Mit dem Treffen soll eine Austauschplattform für die Patienten und ihre Angehörigen geschaffen und das öffentliche Bewusstsein auf die seltene Krankheit gelenkt werden. An der diesjährigen Veranstaltung nahmen über 200 Parkinson-Kranke teil.

Gemäß Wang eignet sich Taichi sehr gut zur Verbesserung der Körperbeherrschung. Mit regelmäßigen Taichi-Übungen könnten Parkinson-Patienten vor allem ihren Gleichgewichtssinn verbessern. Wang empfiehlt Parkinson-Kranken mindestens zwei Mal pro Woche mindestens eine Stunde lang Taichi zu praktizieren. Patienten, die besonders schwer erkrankt seien, müssten dabei von ihren Familienangehörigen unterstützt werden.

Der erfahrene Taichi-Lehrer Liu Junhe hat zusammen mit einigen Taichi-Praktikern ein spezielles Gymnastikprogramm ausgearbeitet, das sich auch für schwere Parkinson-Fälle eignet. Gestern stellten sie ihr Programm in Beijing vor.

In Hongkong ist Taichi schon eine gängige Therapieform für Parkinson-Kranke. Eine Hilfsgruppe führt jede Woche in zwei Stadien entsprechende Übungen durch. Bei vielen Parkinson-Patienten konnten dadurch in der Rehabilitation bereits merkliche Fortschritte erzielt werden. Auf dem chinesischen Festland ist Taichi bei der Behandlung von Parkinson hingegen noch nicht weit verbreitet. Wang hofft, dass sich das durch die gestrige Veranstaltung ändern wird, damit alle Parkinson-Patienten davon profitieren und ihre Lebensqualität verbessern können.

In China leiden derzeit mehr als 2,6 Millionen Menschen an Parkinson. Das entspricht fast der Hälfte aller weltweiten Parkinson-Fälle. 

(Text und Bilder von Zhang Li'ou)