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„Industrie 4.0“ für China ungeeignet

(German.people.cn)
Montag, 23. März 2015
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China plant bis 2045 eine Industriemacht zu werden. Ob China zur Entwicklung seiner Industrie den deutschen Zukunftsweg „Industrie 4.0“ kopieren wird? Dazu äußert sich Guo Chongqing, Professor der Tongji-Universität. 

Laut Medienberichten soll dem chinesischen Staatsrat ein Plan „Made in China 2025“ – die chinesische Version von „Industrie 4.0“ – vorgelegt werden. Diesem zufolge strebt China bis zum Jahr 2020 an, die Industrialisierung zu realisieren und bis 2050 zu einer weltweiten Industriemacht zu erwachsen. Bemerkenswert daran ist, dass Chinas Industrieentwicklungsplan sich dabei, wie die Medien behaupten, auf das deutsche Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ stützt. Ein Projekt, das die deutsche Bundesregierung im Bereich Hightech-Industrie plant und das die vierte industrielle Revolution zum Ausdruck bringt.

Guo Chongqing, Professor der Tongji-Univeristät und Mitglied der chinesischen Akademie für Engineering, betont jedoch, dass das deutsche Projekt „Industrie 4.0“ für China ungeeignet sei.

„‚Industrie 4.0’ legt den Schwerpunkt auf technische Entwicklung und eine intelligente Fabrik der Zukunft. Es ist eine von der Bundesregierung geleitete Veränderung mit Top-Down-Prozessen, der ein offener Geist fehlt, welcher in der Ära des Internets aber besonders benötigt wird. Eine Kopie von ‚Industrie 4.0’ ist meiner Meinung nach nicht geeignet für China“, so Guo.

In Deutschland gäbe es viele KMUs sowie Familienunternehmen. China jedoch habe Potential an Arbeitskräften. China solle sich bei seiner Industrieentwicklung mehr auf das „globale Gehirn“ und den „Volksgeist“ stützen. Durch zwei Plattformen (Open-Source-Plattform und Crowdsourcing) sollen globale Intelligenz, Innovation und Unternehmergeist gefördert werden.

Laut Guo muss Chinas Industrieentwicklung eher einen Weg von „Internet Plus“ einschlagen. „Internet Plus“ bedeutet die Intergration von Internet und traditionellen Industriezweigen. Das Internet wird die Industrie neu definieren. Die Integration von Produkten und Dienstleistungen sollen in Zukunft der Haupttrend sein.

„Das Internet ist ein marktorientiertes Produkt und das Ergebnis der technologischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Es ist deshalb in diesem Sinne kein menschliches Design“. Damit richtet sich Guo gegen das von der deutschen Regierung geführte Projekt „Industrie 4.0“. Aus seiner Sicht soll Chinas Industrieentwicklung eine höchst innovative spontane Bewegung, aber keine von der Regierung geleitete Veränderung sein.

Darüber hinaus soll Chinas Industriemodernisierung von der Internet-Branche abhängig sein, da das Internet eine gute Plattform für die von China hergestellten Produkte bieten könne. Der Schlüssel zum technologischen Erfolg liegt in der Kommerzialisierung. „Manchmal richten die Unternehmen zu viel Aufmerksamkeit auf die Technologie und zu wenig auf die Kunden. Das ist ein großes Problem“, so Gao.

 

Der Text spiegelt die Meinung von Guo Chongqing wider. 

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