Mehr als 2.000 Vertreter aus Politik, Bildung und Wirtschaft sowie aus Medienkreisen werden vom 26. bis 29. März in Boao in der südchinesischen Inselprovinz Hainan über die Zukunft Asiens diskutieren. Für die Jahressitzung des Boao Asien-Forums 2015 kündigte Zhou Wenzhong, der Generalsekretär des Forums, vor kurzem in Beijing die Teilnahme von Staatspräsident Xi Jinping und anderen internationalen Spitzenpolitikern an. Dabei werden mehr Teilnehmer erwartet als 2014.
Makroökonomie, regionale Kooperation, Branchenumwandlung, technologische Innovationen, politische Sicherheit und das Leben der Bevölkerung stünden auf der Agenda. Den Schwerpunkt des Forums bilde allerdings die regionale Kooperation. Zhou Wenzhong:
„Regionale Kooperation ist der Schwerpunkt des Forums geblieben. In den vergangenen Jahren hat sich die regionale Kooperation in Asien sprunghaft entwickelt. Auf der diesjährigen Jahressitzung besprechen wir viel diskutierte Themen, darunter die beiden Seidenstraßen-Wirtschaftszonen, die ASEAN-Gemeinschaft und ostasiatische Wirtschaftsgemeinschaft. Wir erwarten viele Spitzenpolitiker betreffender Länder."
In diesem Jahr werden zum ersten Mal auch Existenzgründung und Innovationen besonders thematisiert. Microsoft-Begründer Bill Gates wird mit Unternehmern einen Dialog über Technologien, Innovationen und nachhaltige Entwicklung führen. Zudem werden Symposien zwischen Internet-Brancheneliten verschiedener Staaten und Vertretern traditioneller Sektoren wie der Immobilienbranche veranstaltet.
Im Vorfeld wurden von der Forumsverwaltung bereits drei Berichte jeweils über wirtschaftliche Integration in Asien, Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents und Entwicklung aufstrebender Volkswirtschaften im laufenden Jahr veröffentlicht. Wang Jun vom chinesischen Zentrum für internationalen wirtschaftlichen Austausch verkündete auch die Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit der asiatisch-pazifischen Volkswirtschaften 2014. Laut Liste liegen die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong, Singapur, Südkorea und die chinesische Insel Taiwan nach wie vor in Führung. Das chinesische Festland rangiert unter den 37 Volkswirtschaften wie im Vorjahr auf dem 9. Platz.
Asiatische Staaten seien im Jahr 2014 kontinuierlich gewachsen, betonte Wang weiter. Gleichzeitig sieht sich Asien mit ökonomischen Instabilitäten konfrontiert:
„Manche Länder sind übermäßig abhängig von ausländischen Investitionen, beispielsweise Indien und Indonesien. Solche Länder müssen in diesem Jahr mit Druck bzw. Maßnahmen für eine effektive Milderung der Schulden rechnen. Zudem bleibt abzuwarten, ob die künftigen Strukturreformen in Volkswirtschaften wie China und Japan reibungslos in neue Wachstumsimpulse umgewandelt werden können."
China ist einer der größten Handelspartner und eine wichtige Investitionsquelle für die meisten Volkswirtschaften in Asien. Wirtschaftlich wird heute in der Volksrepublik von einer „Neuen Normalität" mit einem gemäßigten Wachstum gesprochen. Auch das ist ein ausschlaggebender Faktor für die Perspektiven und Konkurrenzfähigkeit anderer asiatischer Volkswirtschaften.