Kuan Yahui ist ein achtjähriges Mädchen mit einer Körpergröße von nur 80 Zentimetern. Ihr größter Traum ist es, die Schule besuchen zu können.

Yahui und ihre Familie stammt ursprünglich aus Chonqing im Südwesten Chinas. Als Wanderarbeiter haben ihre Eltern Arbeit in Fuzhou, der Hauptstadt der Provinz Fujian, gefunden. Dort lebt die 4-köpfige Familie in einer weniger als 20 Quadratmeter kleinen Mietwohnung. Das Bett unter dem Fester ist Yahuis Lieblingsort, weil dort das Licht am besten ist. Ein paar Bücher, ein kleiner Plastikstuhl als Tisch und die Mutter als Lehrerin – das ist die Privatschule des kleinen Mädchens.

„Als Yahui ein Jahr alt war, bemerkte ich, dass ihre Knochen und Gelenke an Händen und Füßen mutierten“, erzählt Yahuis Mutter. Mit einem Jahr war Yahui bereits 80 Zentimeter groß, danach wuchs sie überhaupt nicht mehr. Untersuchungen im Krankenhaus ergaben, dass ihre Krankheit nicht geheilt werden kann. „Viele einfache Bewegungen sind für Yahui sehr schwer“, so die Mutter.

Als der Journalist Yahui zum ersten Mal besucht, hilft ihre ältere Schwester ihr gerade beim Lernen der Zahlen. Als Yahui erfährt, dass dieser kein Lehrer ist, ist sie enttäuscht: „Ich lerne alles von meiner Mutter und meiner Schwester. Ich wünsche mir, dass ich eines Tages wie meine ältere Schwester eine richtige Grundschule besuchen kann.“

Laut Yahuis Mutter wollen die meisten Schulen ihre Tochter aufgrund ihres Gesundheitszustandes und ihrer Körpergröße nicht aufnehmen. Doch gibt die Familie die Suche nach einer geeigneten Schule nicht auf und hofft Yahui den Traum vom öffentlichen Schulbesuch bald erfüllen zu können.