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Chinesen im Auslandsurlaub – mit mehr Reiseerfahrung verbessert sich auch das Benehmen

(CRI)
Montag, 02. Februar 2015
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Das allgemeine Bild chinesischen Touristen im Ausland ist kompliziert und widersprüchlich. Besonders Menschen die in der Tourismusbranche arbeiten und tagtäglich mit Besuchern aus der Volksrepublik zu tun haben, sehen die neuen Kunden aus Fernost mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es steht außer Frage: Die reiselustigen und konsumfreudigen Chinesen haben den lokalen Tourismus vielerorts stark angekurbelt. Die Statistiken sprechen für sich: bereits 2012 hat China Deutschland als Reiseweltmeister überholt. Dem internationale Bezahldienstleister „Global Blue" zufolge geben chinesische Touristen in Deutschland pro Einkauf durchschnittlich 580 Euro aus. Damit liegen sie sogar noch vor den Russen mit 336 und den Arabern mit 296 Euro.

Doch da ist noch eine andere Seite, die nicht ganz so rühmlich ist. Trotz ihrer Großzügigkeit beim Shoppen genießen chinesische Touristen einen schlechten Ruf im Ausland. Ihr unhöfliches Benehmen wird immer wieder von in- und ausländischen Medien bloßgestellt. Sie sind zu laut, sie spucken, sie lassen Müll liegen, gehen bei rot über die Straße und mit dem Anstehen haben sie es auch nicht so. Der Hotelbetreiber „Koike" aus Tokio hat sich sogar dazu entschlossen, Reisegruppen aus China nicht mehr anzunehmen.

„Sie lassen ihren Müll liegen und unterhalten sich auch Nachts sehr laut. Das ist sehr unhöflich. Andere Gäste wollten aus diesem Grund nicht mehr bei uns bleiben. Es ist nicht leicht, so sein Geschäft zu betreiben. Unser Personal ist auch unzufrieden dadurch. Deswegen habe ich diese Entscheidung getroffen."

Im Gegensatz zu den Reisegruppen heißt Koike individuellen Touristen aus China weiterhin herzlich willkommen. Sie seien höflich und wollten einfach nur ein gut geführtes Hotel in Ruhe genießen. Mit ihnen gebe es bisher keine Probleme, so der Hotelbesitzer. Ein weiterer häufiger Kritikpunkt: Chinesen stehen beim Fahrkarten- oder Eintrittskarten kaufen nicht an, sondern drängeln sich vor. Reiseleiter Zhou Yi sieht darin aber nicht unbedingt mangelnde Höflichkeit, sondern einfach Gewohnheit.

„In anderen Ländern steht man meist etwas voneinander entfernt in der Schlange an. Die Chinesen neigen jedoch dazu, ganz eng aneinander anzustehen. Deswegen ist manchen chinesischen Touristen gar nicht bewusst, dass manch einer auch ansteht und zu der Schlange gehört."

Der Reiseleiter ist sich sicher: je mehr die Chinesen das Ausland bereisen, desto besser werden sie verstehen, dass man sich in anderen Ländern einfach auch anders zu benehmen hat. Andere Länder, andere Sitten eben. In China sei es zum Beispiel normal, dass man beim Essen im Restaurant ganz laut spricht und noch lauter rülpst. Aber in den meisten westlichen Ländern gelte das als unhöflich. Zudem sei die Sprache ein großes Problem. Die meisten Chinesen könnten kein oder nur schlechtes Englisch sprechen. Sie trauen sich nicht, mit den Ausländern zu kommunizieren, wenn sie Fragen haben. Das bestätigt auch Kaushik, ein Verkäufer in dem bekannten „Gold Souk" in Dubai.

„Man kann nicht sagen, dass alle Chinesen gut oder schlecht sind. Es ist auf der ganzen Welt überall so. Manche von ihnen sind manchmal zu laut, weil Sie Hilfe von ihren Landsleuten brauchen, die eine Fremdsprache sprechen können. Aber das ist nur ein kleiner Teil. Die meisten Chinesen sind höflich und nett."

Herr Fan reist gerade mit einigen Freunden durch die USA. Er erinnert sich selbst ständig daran, dass man als Chinese im Ausland nicht nur sich selbst repräsentiert.

„In den letzten Jahren bin ich viel gereist. Im Vergleich zu früher achten wir, die chinesischen Touristen, mehr auf unser eigenes Benehmen. Schließlich vertreten wir nicht nur uns selbst, sondern auch das Image des Landes."

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