Der chinesische Milliardär Wang Jianlin hat laut gestern veröffentlichten spanischen Medienberichten einen 20-prozentigen Anteil an La Liga-Meister Atlético Madrid gekauft.
Der Deal mit Wang, der die große chinesische Wanda-Gruppe kontrolliert und ein begeisterter Fußball-Fan ist, soll den Berichten der Sport-Tageszeitungen Marca und As zufolge schon heute in Beijing verkündet werden.
Wang verfügt laut Forbes Magazine über ein Vermögen in Höhe von 11,4 Milliarden Euro, womit er im vergangenen Jahr Platz eins, im vergangenen Jahr allerdings nurmehr Rang vier der reichsten Chinesen erreichte.
Seine Investition in Atlético habe einen Wert von rund 40 Millionen Euro, berichten Marca und As, ohne eine Quelle für diese Informationen anzugeben. Wanda hat für heute eine Pressekonferenz angekündigt, ging sonst aber nicht näher auf die Berichte ein.
Der Club wollte den Deal mit Wang gegenüber Reuters nicht kommentieren, der Pressesprecher des Vereins war gestern nicht erreichbar.
Atletico wäre nach Malaga und Valencia das neueste La Liga-Team, das nennenswerte Investitionen von außerhalb Spaniens anziehen konnte.
Malaga wurde 2010 von einem Mitglied der königlichen Familie von Katar gekauft, während der aus Singapur stammende Milliardär Peter Lim vor kurzem die Mehrheit an Valencia erwarb.
Real Madrid und der FC Barcelona, die weltweit reichsten Clubs nach Einnahmen, haben lukrative Geschäfte mit Investoren aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten abgeschlossen.
Atléticos neuste Erfolge auf dem Spielfeld haben den zweiten Club Madrids wieder zu einem attraktiven Werbepartner gemacht – es wurden bereits Verträge mit dem chinesischen Telekommunikationsunternehmen Huawei sowie ein Trikot-Sponsoring-Deal mit der aserbaidschanischen Tourismusagentur gemacht.
Wie viele spanische Clubs hat Atlético in den letzten Jahrzehnten kämpfen müssen, um seine Finanzen unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig konkurrenzfähig zu bleiben. Dabei haben sie Schulden von über 500 Millionen Euro angehäuft.
Dank der verbesserten Aussichten hat der Club nun aber wieder ehrgeizige Pläne und will in ein paar Jahren vom verfallenen Calderon-Stadium in eine neue, 70.000 Zuschauer fassende Arena im La Peineta nahe dem Flughafen umziehen.