Nicht nur Frauen, sondern auch Männer - besonders ledige - haben eine Vorliebe für teure Produkte. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage von zwei Luxusberatern. Die beiden Firmen raten den Luxusmarken, ihre Zielgruppen neu zu definieren.
Die beiden Luxusberater Epsilon und Luxury Institute haben 30.000 Verbraucher befragt, die für Luxusgüter pro Jahr im Durchschnitt über 30.000 US-Dollar ausgeben. Überraschenderweise sind der Umfrage zufolge nicht die weiblichen Promis aus Beverly Hills die Hauptkunden von Luxusprodukten, sondern vermögende Junggesellen im Alter zwischen 25 und 44 aus Asien und dem Nahen Osten.
Einer von ihnen ist Herr Liu. Der global tätige Geschäftsmann ist Stammkunde vieler Luxusläden in Paris, London, New York und Tokio. „Der Konsum von Luxuswaren ist wie eine Sucht“, sagt Liu. Einige Zimmer seiner Villa benutzt Liu inzwischen sogar als Lagerraum für seine gekauften Luxusgüter. Eine noch größere Befriedigung als die Luxuswaren selbst verschafft Liu und anderen Reichen jedoch das Gefühl, sich solche High-End-Produkte leisten zu können.
In der Kategorie „True Luxe“ (Echte Reiche) macht der Studie zufolge der Anteil lediger Männer über 60 Prozent aus. Einige Luxusmarken nehmen jedoch nur die rund 45-jährigen Hausfrauen ins Visier, wodurch sie jedes Jahr die Hälfte ihrer potenziellen Kunden verlieren.
Im Vergleich zu den Junggesellen verhalten sich die Verheirateten eher rationell. Diese Gruppe kauft nur luxuriöse Bedarfsartikel oder Luxusartikel für die Familie. „Ich kaufe mir nicht häufig Luxusgüter“, sagt etwa Herr Zhao, ein verheirateter Kleidungshändler mit einem jährlichen Einkommen von zehn Millionen Yuan (1,4 Millionen Euro).