Premier Li Keqiang hat in Serbiens Hauptstadt Belgrad eine Brücke über die Donau eingeweiht. Die von China erbaute Brücke gilt als Symbol der chinesisch-serbischen Freundschaft und Zusammenarbeit.
Premier Li Keqiang und sein serbischer Amtskollege Aleksandar Vucic haben das 260 US-Dollar teure, von China erbaute Bauwerk gemeinsam eingeweiht. Die Brücke verbindet das südliche Industriegebiet Zemun mit der nördlichen Wohngegend Borga in der serbischen Hauptstadt.
Die Pupin-Brücke, die nach einem serbischen Wissenschaftler benannt wurde, ist Teil einer Stadtautobahn in Belgrad. Die 1,5 Kilometer lange, vierspurige Brücke verkürzt die Fahrzeit über die Donau von mehr als einer Stunde auf ungefähr 10 Minuten und trägt dabei maßgebend zur Verkehrserleichterung der Stadt mit 1,2 Millionen Einwohnern bei. Bis anhin gab es nur eine Brücke, welche die Donau in der viertgrößten Stadt des Balkans überspannte.
Während der Einweihungszeremonie auf der Brücke sagte Li in seiner Ansprache, die Konstruktion, welche chinesische Technologie mit dem Standard der EU verbinde, habe nicht nur die Reisezeit über die Donau merklich verkürzt, sondern auch die Herzen der Leute der beiden Nationen verbunden.
Vucic schaute in seiner Ansprache vorwärts und erwähnte, mit der Vervollständigung der Brücke habe Serbien tiefe historische Frustrationen überwunden. Die Brücke markiere den Start einer Infrastruktur-Zusammenarbeit zwischen China und Serbien.
Die Brücke wurde von China erbaut und zu einem großen Teil mit chinesischen Krediten finanziert. Beijing sieht das Projekt dann auch als Meilenstein zur Entwicklung eines großen Infrastrukturmarkts in Zentral- und Osteuropa.
Serbiens Nachbar Bosnien-Herzegowina hat Projekten im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar zugestimmt, die von China finanziert werden sollen. Montenegro hat mit einer chinesischen Firma den Bau einer 800 Millionen Euro schweren Autobahnstrecke nach Serbien vereinbart, so die Nachrichtenagentur Reuters.
Bereits am Mittwoch unterschrieben China und Serbien einen Kreditrahmen über ein 350 Megawatt Kohlekraftwerk in Belgrad. Es wird der erste Bau eines Kohlekraftwerkes im ehemaligen Jugoslawien seit 25 Jahren sein. Gemäß Reuters soll die Anlage 2019 Bezugsbereit sein.
Zum Abschluss seines Besuches in Serbien wurde Li am Donnerstagabend die Ehrenbürgerschaft von Belgrad verliehen. Damit wurde sein „großer persönlicher Beitrag und Unterstützung“ gewürdigt. Im Anschluss flog Li weiter nach Thailand, die letzte Station seiner einwöchigen Auslandsreise.