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Chinas Milchindustrie findet nicht aus der Krise

(German.people.cn)
Mittwoch, 14. Januar 2015
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Chinas Milchwirtschaft steckt schon seit Monaten in einer schweren Krise. Wegen dem tiefen Milchpreis haben schon viele Bauern ihre Kühe verkauft oder geschlachtet. Experten machen den Import von Milch für den Preiszerfall verantwortlich.

In vielen traditionellen Milchwirtschaftsgebieten wie den Provinzen Shandong, Hebei, Qinghai und dem Autonomen Gebiet der Inneren Mogolei, ist der Milchmarkt in den vergangenen Jahren in einen Teufelskreis geraten: Unverkäufliche Milch führte zu niedrigen Preisen, infolgedessen haben die Bauern ihre Kühe geschlachtet und die Milch ausgeschüttet, was später zu Milchknappheit und Preiserhöhungen führte. Danach kauften die Milchbauern wieder zahlreiche Kühe.

Laut Song Liang, dem berühmten Analytiker der Milchindustrie, liegt der Hauptgrund für die aktuelle Milchkrise in der deutlichen Erhöhung der Milchimporte. Offiziellen Angaben zufolge hat China von Januar bis September 2014 fast 1,5 Millionen Tonnen Milchprodukte eingeführt. Das entspricht einer Zunahme von 36,5 Prozent.

Neuseeland, einer der Haupterzeugerländer der globalen Milchindustrie, hat im vergangenen September prognostiziert, dass Chinas Milchimporte bis 2020 um 75 Prozent wachsen werden. Basierend auf dieser optimistischen Schätzung hat die Rohmilchproduktion in Neuseeland allein zwischen Januar und September 2014 um 12,2 Prozent zugenommen.

"China importiert jeden Tag mindestens 1000 Tonnen Milch. Die Haupterzeugerländer sind zu optimistisch in Bezug auf Chinas Milchmarkt. Das führt in China zu einem Überangebot an Milch und schadet den Interessen der inländischen Milchbauern", erklärt Cao Ming, der stellvertretende Generalsekretär des Shanghaier Milchindustrie-Verbands.

Erschwerend hinzu kommt, dass viele Molkereiunternehmen in dieser Situation weniger Milch von den Bauern kaufen, um ihre eigenen Interessen zu schützen und das Problem so auf die Milchbauern abwälzen.

Einige Experten glauben, dass auch die gestiegenen Kosten für Futter und Arbeitskräfte sowie veraltete Produktionsmodelle wie Familienbetriebe und Genossenschaften zur gegenwärtigen Milchkrise beigetragen haben. Eine Reform der Milchindustrie sei daher dringend notwendig.

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