Mit einem landesweiten nationalen Trauertag hat Frankreich am Donnerstag der 12 Todesopfer des blutigen Anschlags auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo" gedacht.
Inzwischen wurde bei einem weiteren Anschlag am Donnerstag in Paris eine Polizistin getötet und ein weiteres Opfer verletzt. Auch hier ist der Attentäter noch auf der Flucht, auch dieses Verbrechen wurde als Terror-Anschlag eingestuft.
Weniger als 24 Stunden nach den Todesschüssen auf die Redakteure des Satiremagazins „Charlie Hebdo" hatte am Donnerstagvormittag in Chatillon im Süden von Paris ein Unbekannter zwei Polizisten beschossen und verletzt. Eines der Opfer, eine Polizistin, erlag später ihren schweren Verletzungen. Der Attentäter war sofort nach dem Anschlag in die U-Bahn geflohen, die Polizei noch nach ihm.
Am gleichen Tag kam es in 3 französischen Städten zu Attacken gegen Moscheen, bei denen aber glücklicherweise niemand getötet oder verletzt wurde.
Noch am Donnerstagabend sagte der französische Innenminister Bernard Cazeneuve, es sei noch zu früh für Aussagen darüber, ob die beiden Schießereien mit einander verbunden seien. Bis jetzt seien insgesamt 9 Familienangehörige bzw. Freunde der mutmaßlichen Attentäter von der Polizei festgenommen worden. Cazeneuve fügte hinzu, Frankreich habe keine Angst vor Terror-Anschlägen. Inzwischen seien landesweit rund 90.000 Polizisten im Einsatz, rund 10.000 allein in Paris. Sie würden nach allen Kräften die öffentliche Sicherheit in Frankreich wahren. Man werde keine Gewalt oder Drohungen gegen religiöse Stätten dulden.
„Es sind noch keine Beweise gefunden worden, dass diese beiden Schießereien mit einander verbunden sind. Allerdings sind die Pressefreiheit, die Sicherheitskräfte und Frankreich insgesamt auf tragische Weise Opfer der Gewalt geworden. Dieser Gewalt müssen wir alle mit Empörung, Verurteilung und unbeirrter Haltung ein Ende setzen."
An der landesweiten Trauer in Frankreich um die 12 Opfer der tödlichen Schüsse auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo" nahmen in Paris Präsident Francois Hollande, Innenminister Bernard Cazeneuve und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sowie mehrere hundert Polizisten teil. Im Anschluss sagte Francois Hollande in einer Rede:
„Seit gestern gibt es überall in Frankreich spontane Kundgebungen. Dies zeigt Frankreichs Entschlossenheit, angesichts jener Leute, die für angebliche Friedensideen Journalisten und Polizisten töten, unsere Solidarität für die Wahrung der Ideale der Republik und des Friedens zu erhalten."