Die chinesischen Aktien sind am Donnerstag so tief gefallen wie seit zwei Wochen nicht mehr. Grund für den heftigen Verlust ist eine mögliche Überbewertung der jüngsten Kursgewinne.

Experten befürchten, dass überbewertete Titel bald einer Korrektur unterzogen werden könnten. Das führte zu einem starken Verkaufsdruck bei chinesischen Papieren.

Der Shanghai Composite Index schloss am Donnerstag mit einem Minus von 80,5 Punkten oder 2,39 Prozent bei 3293,46 Punkten. Auch der Shenzhen Component Index erfuhr einen Dämpfer, er schloss mit einem Minus von 1,28 Prozent bei 11´465,14 Punkten.

Von dem Verlust besonders betroffen waren Finanzinstitute. Die CITIC Bank, Bank of China, Industrial Bank und Agricultural Bank verloren alle mehr als vier Prozent. Gemäß dem Nachrichtenunternehmen Bloomberg hatte die HSBC die Industrie herabgestuft und ihre Vorhersagen für den Shanghai Index angepasst. Demnach erwarten die Finanzexperten, dass dieser bis zum Jahresende auf 3100 Punkte zurückgehen wird.

Die Aktie der Huaitai Securities fiel am Donnerstag um 6,25 Prozent. Sein größter Teilhaber, die Inner Mongolia Junzheng Energy & Chemical Industry, befindet sich mitten in einem Rechtsstreit mit der Alibaba Ant Small & Micro Financial Services. Diese hat vor kurzem beschlossen, jegliche Zusammenarbeit, die im Zusammenhang mit Junzheng steht, aufzulösen.

22 Unternehmen, unter ihnen die Spring Airlines und die Wanda Cinema Line, werden in der nächsten Woche den Gang an die Börse wagen. Es wird erwartet, dass dadurch um die 1,4 Billionen Yuan (225,3 Milliarden US-Dollar) eingefroren werden.

Die Shanghaier Börse, wichtigster Aktienmarkt Chinas, hat im Vergangenen Jahr bis Mittwoch 64 Prozent gewonnen. Sie hat weltweit die beste Leistung gezeigt. Grund für die Euphorie waren die Erwartungen des Marktes im Hinblick auf weitere Senkungen der Zinsrate, um das Wachstum zu unterstützen.

Der CSI-300-Index mit den gößten 300 Werten fiel um 2,32 Prozent und schloss am Donnerstag bei 3559,26 Prozent.