In einer Kampagne gegen den illegalen Holzschlag im Norden von Myanmar haben Regierungstruppen 122 Holzfäller verhaftet - darunter anscheinend auch rund 100 chinesische Staatsangehörige.

Die rot markierte Region: Kachin-Staat

Lokalen Medienberichten zufolge hat zuerst ein militärisches Aufklärungsflugzeug die verbotenen Abholzungen im Kachin-Staat im Norden des Landes auskundschaftet. Daraufhin hat die myanmarische Regierung umgehend Truppen dorthin entsandt, um dem illegalen Treiben ein Ende zu setzen. Innerhalb von drei Tagen wurden 20 einheimische Holzfäller und 102 Ausländer festgenommen und rund 470 Fahrzeuge beschlagnahmt.

Gefunden wurde auch eine Genehmigung zum Holzschlag, die von der Kachin Independent Army (KIA) ausgestellt worden sein dürfte.

Kachin ist der nördlichste Staat von Myanmar. Die Region an der Grenze zu China befindet sich faktisch unter der Kontrolle der bewaffneten Rebellengruppe KIA. Aus dieser Gegend werden oft Jade und Drogen nach China geschmuggelt.

„Die Regierung hat den Export von Rohholz im April vergangenen Jahres verboten, aber der illegale Abschlag im Norden hört nicht auf“, sagte der myanmarische Vizeminister für Forstwirtschaft.

Das Verteidigungsministerium machte keine Angaben über die Staatszugehörigkeit der 102 verhafteten ausländischen Holzfäller. Nach Angaben der KIA sind es aber fast alles Chinesen.

„Alle sind in der Kaserne der Regierungsarmee inhaftiert. Es sieht nicht gut aus“, verriet ein Verbindungsoffizier der KIA. Ob die Genehmigung zum Holzschlag tatsächlich von einem seiner Kollegen ausgestellt wurde, konnte der Offizier nicht bestätigen.

Die chinesische Botschaft in Myanmar werde später mehr zum Vorfall sagen und in Zusammenarbeit mit der myanmarischen Regierung den Fall sachgemäß behandeln, sagte Hong Lei, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums.