Am Freitag erfolgt in Beijing der Spatenstich zum neuen Flughafen. Das Mega-Bauwerk ist das teuerste Projekt in der zivilen Luftfahrtgeschichte des Landes. Nach seiner Fertigstellung können in Chinas Hauptstadt jährlich mindestens 100 Millionen Passagiere abgefertigt werden.
Die Nationale Kommission für Reform und Entwicklung hat den Bau des neuen Flughafens vergangene Woche abgesegnet. Morgen Freitag fahren bereits die Bagger auf. Der neue Hauptstadt-Flughafen ist mit einem Investitionsvolumen von fast 80 Milliarden Yuan (10,7 Milliarden Euro) das teuerste Projekt in der Geschichte von Chinas ziviler Luftfahrt.
Seine Inbetriebnahme ist für 2019 geplant. Sechs Jahre später soll er jährlich 72 Millionen Passagiere und zwei Millionen metrische Tonnen Fracht abfertigen. Der neue internationale Hub wird in Daxing, 46 Kilometer südlich des Tian'anmen-Platzes, und 67 Kilometer vom jetzigen Capital Airport entfernt, zu stehen kommen.
Der noch namenlose Flughafen wird über vier Start- und Landebahnen verfügen und Andockplätze für 150 Passagierflugzeuge und 24 Frachtflugzeuge haben. 620.000 Flüge sollen auf diese Weise jedes Jahr abgefertigt werden. Eine 66 Kilometer lange Schnellbahn wird dafür sorgen, dass der Flughafen vom Stadtzentrum aus in weniger als einer halben Stunde erreichbar ist.
Die chinesische Behörde für Zivilluftfahrt wird das Projekt mit 18 Milliarden Yuan (2,4 Milliarden Euro) unterstützen. Sechs weitere Milliarden kommen von der neuen Besitzerin des Flughafens, der Capital Airports Holding Co. Das restliche Kapital setzt sich aus Bankkrediten und Geldern von privater Hand zusammen.
Mit dem Capital Airport und dem Nanyuan verfügt Beijing derzeit über zwei internationale Flughäfen. Der Capital Airport im Nordosten der Stadt war im vergangenen Jahr mit einem Passagieraufkommen von 83,7 Millionen der zweitgrößte der Welt. Nach Fertigstellung des neuen Mega-Flughafens im Süden Beijings wird der Capital Airport hauptsächlich internationale und nationale Langstreckenflüge abwickeln. Der Nanyuan wird innerhalb der nächsten fünf Jahre verlegt. Sein neuer Standort ist noch unklar.