Gesundheit und Luftverschmutzung: Das sind in den Augen der chinesischen Internetbenutzer die wichtigsten politischen Themen 2014.

Die chinesische Regierung setzt in letzter Zeit mehr Gewicht darauf, Ratschläge der Bevölkerung anzuhören. Als neuste Aktion lud der Staatsrat die chinesischen Internetbenutzer ein, für die „Top 10 Richtlinien 2014“ abzustimmen. Die Online-Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit den Internetportalen sina.com und qq.com durchgeführt, berichtete die Zeitung Beijing News am Dienstag.

Die Resultate der Umfrage, die immer noch im Gange ist, werden als Rückmeldung an die Staatspolitiker gesandt. Zehn glückliche Umfrageteilnehmer werden die Möglichkeit haben, vor dem Staatsrat ihre Vorschläge zur Staatspolitik vorzubringen. Weiter sollen sie der Regierung Ideen zur verbesserten Interaktion zwischen der Regierung und den Internetnutzern liefern.

Auf sina.com stehen die beiden Themen „Gesundheitsreform“ und „Kontrolle der Luftverschmutzung“ mit je 7,7 Prozent zuoberst auf der Umfrageliste. Gefolgt werden sie von der „Hukou-Reform“ (7,2 Prozent), dem „Pensionssystem“ (6,9 Prozent) und der „Rationalisierung der Administration“ (5,8 Prozent).

Seit der frühere Premier Wen Jiaobao 2009 ein Onlinegespräch mit Internetnutzern veröffentlicht hatte, schenken Regierungsinstitutionen auf allen Levels den Rückmeldungen aus dem Internet vermehrt Aufmerksamkeit. Der Austausch Wen Jiaobaos vor fünf Jahren gilt als Meilenstein für die chinesische Regierung in der Einholung von Meinungen der Internetbenutzer.

Gemäß der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften gab es Ende 2013 auf den vier wichtigsten Onlineplattformen Chinas – Sina, Tencent, People.com und Xinhuanet – 258,700 verifizierte Konten der Regierung.