China hat die erste Phase zur Errichtung strategischer Ölreserven erfolgreich abgeschlossen. Im internationalen Vergleich hinkt China aber immer noch hinterher, was die Sicherstellung der Energieversorgung betrifft. Dem sollen weitere Öl-Lager Abhilfe verschaffen.

Während der ersten Phase wurden zwei Lager in der Provinz Zhejiang und je ein Lager in der Provinz Liaoning und Shandong errichtet. Die vier Öl-Lager haben zusammen eine Kapazität von 12,4 Millionen Tonnen Rohöl. Das gab das Staatliche Statistikamt am Donnerstag bekannt.

Seit 2003 arbeitete China daran, strategische Reserven zu schaffen, um bei einer steigenden Nachfrage eine genügende Energiesicherheit sicherstellen zu können. Während des G20-Gipfels in Australien bekräftigte Präsident Xi Jinping, dass China die Daten zu seinen Ölreserven regelmäßig publizieren werde um Transparenz zu gewährleisten. Eine Offenlegung der Ölreserven Chinas würde weiter dazu helfen, die Preise auf dem Weltmarkt stabil zu halten, meinte Han Xiaoping, Leiter der Abteilung für Informationstechnologie der China Energy Net Consulting Co. „Angesichts des heutigen Konsumlevels sollte China Reserven für 120 Tage aufbauen.“

Gemäß der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform steht der Plan für die zweite Phase bereits fest. Die Lokalitäten für den Bau weiterer Öl-Lager wurde noch nicht bekannt gegeben. Zurzeit hat China Reserven für nur 60 Tage – weit unter dem internationalen Durchschnitt. Die meisten entwickelten Länder haben Ölreserven für 90 Tage, die USA und Japan sogar mehr.

Die zweite Phase soll bis 2020 abgeschlossen sein, gab der Staatsrat am Mittwoch bekannt. Die Regierung ermutigte in ihrer Mitteilung private Investoren, sich an dem Bau von Reservebecken zu beteiligen.

Daten der Zollbehörden zeigen, dass China in den ersten zehn Monaten dieses Jahres eine Rekordmenge von 253 Millionen Tonnen Rohöl importiert hat. Alleine im Oktober stieg der Import um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Output der Raffinerien hingegen stieg nicht im gleichen Ausmaß wie die Importzahlen. Das zeigt, dass der Großteil des Imports für die stategischen Reserven bestimmt war.

Die Internationale Energieagentur gab neulich in ihrer Prognose bekannt, dass China wohl die USA bis ins Jahr 2030 als größter Ölkonsument überholen dürfte.