Die Erforschung der unwirtlichen Antarktis ist eine gewaltige Herausforderung für Mensch und Material. China und Australien wollen ihre Zusammenarbeit im ewigen Eis daher in Zukunft vertiefen.
Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am Dienstag in Anwesenheit von Präsident Xi Jinping und dem australischen Premier Tony Abbott in Hobart unterzeichnet. Ebenfalls anwesend war die Crew der „Xuelong“, Chinas einzigem Eisbrecher, die sich in der tasmanischen Hafenstadt auf ihre 31. Mission in die Antarktis vorbereitet.
Die Absichtserklärung sieht die Errichtung eines gemeinsamen Ausschusses vor, der alle zwei Jahre zusammenkommen wird. Mit dem Ausschuss soll die politische, wissenschaftliche und ökologische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern bei der Erforschung der Antarktis verbessert werden. Darüber hinaus wird eine Plattform für den offiziellen und akademischen Austausch ins Leben gerufen, der Australien zu Chinas Tor zur Antarktis macht.
China möchte die Zusammenarbeit mit Australien und anderen Ländern zur Erforschung und zum Schutz der Antarktis fortsetzen, sagte Xi. Die wissenschaftliche Erforschung der Antarktis komme der gesamten Menschheit zugute.
Im Anschluss an die Unterzeichnungszeremonie besuchte Chinas Präsident mit Premier Abbott eine Ausstellung über Australiens wissenschaftliche Forschungen in der Antarktis. In einem Videogespräch unterhielten sich die beiden danach noch mit Forschern der Davis Station und der Zhongshan Station. Die Davis Station ist Australiens südlichste Forschungsstation am Südpol. Sie liegt 2250 Seemeilen südwestlich von Perth. Die Zhongshan ist Chinas zweite Antarktisstation.
Zum Schluss besuchte Xi an Bord der „Xuelong“ noch eine Fotoausstellung über Chinas Arktisexpeditionen der letzten 30 Jahre.
Chen Danhong von der Chinesischen Arktis und Antarktis Verwaltung (CCA) verspricht sich von der Absichtserklärung eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen China und Australien: „Die beiden Länder werden ihren Daten- und Personalaustausch bei der wissenschaftlichen Erforschung der Antarktis weiter erhöhen, und einander in der Logistik und bei der Notfallrettung unterstützen.“ In Anbetracht des „riesigen, meist unbekannten Gebiets“ sei die internationale Zusammenarbeit in der Antarktis ein absolutes Muss, betont Chen.
Beijing und Canberra arbeiten in der größten Eiswüste der Welt schon seit drei Jahrzehnten zusammen. Australien half China bei seiner ersten Mission in die Antarktis. Seither unterstützen sich die beiden Länder in logistischen Fragen.
Wie Australien besitzt auch China inzwischen drei Forschungsstationen. Hinzu kommt ein Sommercamp.