Die Nachfrage nach Robotern und intelligenten Maschinen steigt auf dem chinesischen Markt jährlich um 40 Prozent. Es wird erwartet, dass China bis 2016 der größte Robotermarkt der Welt wird. Doch um das Ziel zu erreichen, müssen mehrere Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden.

Um die Entwicklung und Vermarktung der intelligenten Industrie zu fördern, will China einen Maßnahmenplan und den 13. Fünfjahresplan für die Roboterindustrie erstellen. Diese Aufgabe wird vom chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) übernommen.

Durch die Unterstützung von höchster Stufe soll die Industrie in die richtige Richtung gebracht werden. Das MIIT wolle durch die beiden Pläne einen Standard in der Roboterindustrie einführen. Auch eine Verstärkung der finanziellen und politischen Unterstützung sei für den Aufschwung dieser Branche unentbehrlich, hieß es in einem Interview mit MIIT-Vizeminister Su Bo.

Innovation als Triebkraft

In der Xinsong Fabrik für Automatisierung in Shenyang ist kein einziger Mensch zu sehen. Von der Warenbereitstellung im Lager über den Einbau und dem Sprühen bis hin zur Einlagerung – der ganze Prozess wird von Robotern übernommen.

Das Roboter-Forschungslabor Xinsong, gegründet 2000, hat sich in China zu dem größten börsennotierten Roboter-Unternehmen mit den umfassendsten Produktionslinien entwickelt. Xinsong besitzt Hunderte von staatlichen Patenten und 80 Prozent seiner Produkte sind selbst entwickelt.

Die Provinz Jiangxi ist in der Forschung von Schweißrobotern landesweit führend. Unter der Leitung von Professor Zhanghua der Nanchang-Universität hat sein Forschungsteam mehrere Durchbrüche in diesem Bereich geschafft, wie zum Beispiel die Entwicklung des Schweißroboters für eine Unterwasser-Anwendung.

In Zukunft soll eine große Anzahl Roboter in den Bereichen Medizin, Automobil, Textil, Raumfahrt und Schiffbau eingesetzt werden, sagte Qu Daokui, Direktor des chinesischen Verbands der Roboterindustrie.

Trotz großer Nachfrage viele technische Fragen

Wegen den steigenden Kosten der Arbeitskräfte ist die Zukunft für den Robotermarkt vielversprechend. Laut der Beratungsfirma McKinsey könnten bis zum Jahr 2025 Roboter in der Fertigungsindustrie, der Medizin und im Dienstleistungssektor einen Wert von 1700 bis 4500 Milliarden US-Dollar schaffen.

Zurzeit sind aber ausländische Roboterhersteller den chinesischen sowohl was die Technologie als auch an den Marktanteil betrifft deutlich überlegen. Nur drei Prozent der Forschungsleistungen durch die Chinesen können auf Produktivitätsgewinne übertragen werden. Die fehlende Markenbekanntheit, die unterlegene Forschungsfähigkeit im Bereich Kernersatzteile und ein Überschuss an Low-End-Produkten - viele Probleme müssen gelöst werden, bevor sich China zum größten Robotermarkt der Welt entwickeln kann.