Im Hinblick auf das kommende einjährige Bestehen der Freihandelszone in Shanghai soll noch in diesem Jahr der Handel mit Rohöl-Termingeschäften gestartet werden. Funktionäre sprechen von einem erfolgreichen ersten Jahr für das Experiment.
Das Shanghai International Energy Trading Center, ein neuer Zweig der shanghaier Terminbörse, werde voraussichtlich diesen Winter den Handel mit Rohöl-Futures lancieren, sagte Zheng Yang, Leiter des Büros für Finanzdienstleistungen in Shanghai, am Freitag an einer Informationsveranstaltung.
Das Handelszentrum wurde im letzten November eröffnet. Bei der Eröffnung war es mit einem registrierten Kapital von 5 Milliarden Yuan (815 Millionen US-Dollar) das größte Unternehmen in der Freihandelszone Shanghai. Das Zentrum soll als Plattform für den Handel von internationalen Termingeschäften von Rohöl und anderen Ressourcen dienen.
Neben dem geplanten Handel mit Rohöl-Futures plane die Terminbörse in Shanghai zusätzlich eine Handelsplattform für internationale Kapitalanlagen, sagte Zheng.
Die Freihandelszone Shanghai wurde am 29. September 2013 offiziell eröffnet. Der Haupterfolg im vergangenen Jahr war die Rationalisierung von administrativen Abläufen. Durch die Verwendung einer sogenannten „Negativliste“ wurde es für ausländische Firmen einfacher, den chinesischen Markt zu betreten. Nach dem Ansatz des Negativkatalogs ist „alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist“. Für eine effizientere Handhabung wurde die Anzahl der verbotenen Gegenstände von 196 auf 139 reduziert.
Bis zum 15 September dieses Jahres registrierten sich 12´266 neue Unternehmen in der Freihandelszone. 13,7 Prozent davon waren ausländische Firmen, und 283 Projekte wurden von ausländischen Investoren finanziert.
„Die ausländischen Unernehmen kommen in Schwung. Das heißt, die Freihandelszone hat die erste Evaluierung überstanden“, sagte Ai Baojun, Direktor der Freihandelszone Shanghai und stellvertretender Bürgermeister von Shanghai. Die Logistikkosten in der Zone seien um zehn Prozent zurückgegangen, so Ai.
Ende Oktober wird der Verwaltungsausschuss der Freihandelszone eine weitere Liste veröffentlichen, die seine Position stärken, die Transparenz erhöhen und den Marktzutritt für Investoren ausweiten wird.
Angesprochen auf Dai Haibo, der ehemalige stellvertretende Geschäftsführer der Freihandelszone der Anfangs September von seinem Posten freigestellt wurde, sagte Ai nur, das sei ein normaler Personalwechsel gewesen. Dai gehe immer noch seinen Aufgaben innerhalb der Regierung nach, wie beispielsweise die Mitarbeit am Entwurf des 13. Fünfjahresplans (2016-2020). Über Dais Nachfolger gab Ai nichts bekannt.