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Volksrepublik will chinesische Küche als Weltkulturerbe

(CRI)
Donnerstag, 11. September 2014
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Die chinesische Küchenkultur ist weltweit berühmt. Viele Regionalküchen sind mit ihren Spezialitäten – wie etwa die Pekinger Ente oder der Feuertopf aus Sichuan - sowohl in China als auch international populär. Aber keine von ihnen wurde bislang in die "Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit" aufgenommen.

Bian Jiang ist der stellvertretende Direktor der Vereinigung der Chinesischen Küche. Auf Veranlassung des Kulturministeriums hatte er 2011 einen ersten Antrag auf Anerkennung der chinesischen Küche als UNESCO-Kulturerbe gestellt – und war abgewiesen worden.

"Wir waren einfach noch nicht ausreichend mit den Bewertungsprinzipien und dem Bewerbungsverfahren für Essen-bezogenes immaterielles Kulturerbe vertraut. Außerdem ist es uns mit unserem Antrag nicht gelungen, der Jury die kulturellen Auswirkungen der chinesischen Küche zu klar zu machen."

Während die chinesische Küche abgelehnt wurde, nahm die UNESCO 2013 das südkoreanische Kimjang, also die gemeinschaftliche Herstellung des traditionellen Kimchi-Gemüses, in die Liste des Immateriellen Kulturerbes auf. Der Brauch betone die Bedeutung des Teilens und erinnere an die Notwendigkeit, in Einklang mit der Natur zu leben. Außerdem bestärke das kollektive Kimjang die Identität der Koreaner und festige den Familienzusammenhalt, hieß es in der Begründung der UNESCO.

China will sich nun an der erfolgreichen Bewerbung seines Nachbarlandes Südkorea orientieren. So plant die Vereinigung der Chinesischen Küche nach Aussage von Bian Jiang, bei ihrem neuen Antrag den Schwerpunkt vom Essen selbst auf die immateriellen Werte der chinesischen Küche zu verlagern. Beispiele seien etwa die verschiedenen Kochkünste, regionalen Küchen und unterschiedlichen Sitten und Gebräuche, sowie die Geschichten hinter den Gerichten und ihre Kultur.

Feng Enyuan ist Generalsekretär der Vereinigung der Chinesischen Küche. Er befürchtet, dass es am Ende sehr schwer fallen wird, ein einzelnes Gericht als Symbol der nationalen Esskultur auszuwählen.

"Die chinesische Esskultur ist umfangreich und tiefgründig. Deshalb ist es keine einfache Aufgabe, eine oder zwei Küchen auszuwählen, die das Beste des chinesischen Essens repräsentieren sollen. Bis jetzt zählen acht Gerichte zu den Favoriten, das sind die Peking Ente, das traditionelle Neujahrsdinner zum chinesischen Frühlingsfest, Jiaozi, Nudeln, Mondkuchen, Tofu, handgezogene Lanzhou-Nudeln, Feuertopf und Zongzi-Reiskuchen.Wir sind noch dabei, die besten auszusuchen."

Eine andere Herausforderung ist die Frage, wie man unser Essen der Welt erklären kann. Die chinesische Art zu kochen ist so kompliziert, dass sogar die Chinesen selbst sie nicht richtig verstehen. Deshalb müssen wir eine universell verständliche Sprache finden, damit wir bei den Jurymitgliedern aus unterschiedlichen Kulturen auf Anklang stoßen. "

Auf der „Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit" -stehen bislang 29 Einträge aus China. Sieben weitere sind auf der „Liste des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes" unter den Schutz der UNESCO gestellt. Aber keiner der chinesischen Einträge hat etwas mit der Esskultur des Landes zu tun.

Vize-Direktor Bian von der Vereinigung der Chinesischen Küche findet das schade. Schließlich habe die Esskultur bei der Entwicklung der chinesischen Zivilisation eine wichtige Rolle gespielt. Viele traditionelle chinesische Feste seien durch besondere Gerichte geprägt. Beispiele seien etwa die besonderen Joizi-Nudeln zum Frühlingsfest und oder die Reisklößchen zum Laternenfest.

Gutes Essen wärmt einem das Herz, meint Bian. Es sei Bestandteil der sentimentalen Erinnerung an den Ort, wo man aufgewachsen ist.

Von einer Anerkennung als immaterielles Kulturerbe durch die UNESCO verspricht sich der Vize-Direktor der Vereinigung der Chinesischen Küche eine Verbesserung des internationalen Images der chinesischen Kochkunst. Dies werde auch die Entwicklung der heimischen Lebensmittelindustrie fördern.

Chinesische Gastronomen im Ausland erhoffen sich ebenfalls einen positiven Effekt, so auch Andrew Chiu. Er betreibt eine Restaurant-Kette im neuseeländischen Wellington.

"Eine erfolgreiche Aufnahme der chinesischen Küche in die Liste des Weltkulturerbes wird zweifellos den Menschen im Westen helfen, mehr über die chinesische Kochkunst zu lernen. China hat so viele kulinarische Schätze, die mehr internationale Anerkennung verdienen. "

Bian Jiang und die Vereinigung der Chinesischen Küche wollen mit einer Wanderausstellung in den USA, Indien und im UNESCO-Hauptquartier für die chinesische Esskultur werben. Außerdem will man sich direkt an die Experten der UNESCO wenden, um Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung zu bekommen. 2015 soll dann die Anerkennung der chinesischen Küche als immaterielles Weltkulturerbe durch die UNESCO gelingen.

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