China präsentiert riesige Tunnelbohrmaschine für Jangtse-Projekt

China hat am Mittwoch eine riesige, eigenentwickelte Tunnelbohrmaschine (TBM) für den Bau des längsten Unterwasser-Autobahntunnels der Welt in Betrieb genommen.

Die neue Maschine mit dem Namen „Jianghai“ hat einen maximalen Ausbruchsdurchmesser von 16,6 Metern. Sie ist rund 145 Meter lang und wiegt beeindruckende 5.000 Tonnen.

Die Maschine wird beim Bau des Haitai-Jangtse-Tunnels in der ostchinesischen Provinz Jiangsu eingesetzt. Der Tunnel ist ein Schlüsselprojekt für eine wichtige flussübergreifende Straßenverbindung unter Chinas längstem Fluss und verbindet Haimen in der Stadt Nantong mit Taicang in der Stadt Suzhou.

Der Tunnel hat eine Gesamtlänge von 39,07 Kilometern und umfasst einen 11,185 Kilometer langen Unterwasserabschnitt, von dem 9.315 Meter mit einer TBM aufgefahren werden sollen. Er ist als sechsspurige Autobahn in beide Richtungen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern konzipiert.

Der Tunnel, der durch komplexe geologische Formationen unter dem Flussbett führt, darunter Schlick- und Feinsandschichten, wird eine maximale Tiefe von 75 Metern erreichen. Dabei wird er einem immensen Druck ausgesetzt sein, der 75 Tonnen pro Quadratmeter entspricht, so You Shaoqiang, leitender Ingenieur des Tunnelprojekts des 14. chinesischen Eisenbahnbüros.

„Diese rauen Bedingungen machen den Bauprozess zu einer großen Herausforderung“, sagte er.

Um diese Bedingungen zu meistern, sei die Schildmaschine „Jianghai“ mit innovativen Technologien ausgestattet, darunter ein druckausgeglichener Fräskopf und ein intelligentes Überwachungssystem, das eine Echtzeitüberwachung des Fräskopfverschleißes ermögliche und die Reparatur oder den Austausch von Werkzeugen innerhalb der Unterwasser-Arbeitskabine erleichtere. Außerdem verfüge sie über eine doppelte Schlammeinspritzung, um die Effizienz zu steigern, so Meng Defeng, TBM-Manager für das Projekt.

Für die Sicherheit während der Betriebsphase hat das Projektteam ein segmentiertes Rauchabzugssystem entwickelt, um das Brandrisiko zu mindern. Außerdem wurde ein spezieller Zugangstunnel für Rettungsfahrzeuge eingerichtet, der über Gänge mit dem Haupttunnel verbunden ist, um schnelle Rettungseinsätze zu ermöglichen, ohne den übrigen Verkehr im Tunnel zu beeinträchtigen.

„Der Tunnel zeichnet sich durch zahlreiche bahnbrechende Merkmale in den Bereichen Baukonstruktion, Katastrophenschutz, Ausrüstung, umweltfreundliche Technologie und intelligente Systeme aus und wurde so konzipiert, dass er nahezu kohlenstoffneutral ist“, sagte Chen Junwei, Manager des Tunnelprojekts.

Die Fertigstellung des Tunnels wird für das Jahr 2028 erwartet. Nach seiner Fertigstellung wird er als wichtige Verbindung zur Erleichterung des Verkehrs im Jangtse-Delta dienen.

„Dieses Projekt wird eine zentrale Rolle bei der Förderung der regionalen Integration im Jangtse-Delta spielen und der hochwertigen Entwicklung des Weltklasse-Städteclusters im Jangtse-Delta wichtige Impulse verleihen“, sagte You.