Chinas FAST-Radioteleskop (Five-hundred-meter Aperture Spherical Radio Telescope, FAST), das weltweit größte und empfindlichste seiner Art mit gefüllter Apertur, hat mehr als 1.000 neue Pulsare identifiziert, teilte sein Betreiber am Dienstag mit.
Die Zahl der neuen Pulsare, die von FAST entdeckt wurden, hat die aller ausländischen Teleskope im gleichen Zeitraum zusammen übertroffen, so die Nationalen Astronomischen Observatorien bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (NAOC).
Pulsare oder schnell rotierende Neutronensterne entstehen aus den implodierten Kernen massereicher sterbender Sterne durch Supernova-Explosionen.
Jeder Pulsar habe seinen eigenen Impuls und seine eigene Rotationsfrequenz und sei daher ein bisschen wie ein Leuchtturm im Universum, erklärte Han Jinlin, Wissenschaftler des NAOC.
Wenn Menschen in Zukunft zu anderen Planeten reisen können, könnten die Pulsare als Navigationssystem fungieren, macht Han klar.
„Wir können die Koordinaten von Pulsaren im Universum genau messen und die Phasenpositionen von Pulsarsignalen und ihre entsprechenden Positionsbeziehungen überwachen, damit sich Menschen während der interstellaren Reise nicht verirren“, erklärt der Forscher.
Zu den von FAST identifizierten Pulsaren gehören viele Doppelpulsare und Millisekundenpulsare, die sowohl die Vielfalt als auch die Anzahl der untersuchten Pulsare erhöhen und zum menschlichen Verständnis ihrer Entstehung und Entwicklung beitragen.
Das Teleskop, das sich in einer natürlich tiefen und runden Karstsenke in der südwestchinesischen Provinz Guizhou befindet, verfügt über einen Empfangsbereich, der 30 Standard-Fußballfeldern entspricht.
FAST nahm im Januar 2020 den formellen Betrieb auf und wurde im März 2021 offiziell für die Welt geöffnet.